Wem das eigene Smartphone schon einmal ins Wasser gefallen ist, der wird dieses Gefühl kennen: die rasch aufsteigende Panik, dass das Gerät danach beschädigt sein könnte – egal ob das jeweilige Modell offiziell vor dem Eindringen von Wasser geschützt ist oder nicht. Immerhin gibt auch dieser Schutz mit der Zeit nach und kennt generell eng umfasste Grenzen.

Schlechte Ratschläge

Ein Tipp, den man für solche Situationen besonders oft hört, ist, das durchnässte Smartphone in einen Sack mit ungekochtem Reis zu geben. Das soll dafür sorgen, dass die Flüssigkeit aus dem Gerät gezogen wird. Der Effekt ist bekannt und auch nicht per se falsch. Trotzdem warnt nun der größte Smartphone-Hersteller der Welt in einem Support-Artikel explizit davor, sich dieses Tricks zu bedienen.

Galaxy S5
Aktuelle Smartphones sind meist vor Wasser geschützt. Das heißt aber nicht, dass es auch wirklich eine gute Idee ist, sie Wasser auszusetzen. Der Schutz kennt enge Grenzen und wird mit der Zeit auch schwächer.
Proschofsky / STANDARD

Das Problem an dieser Methode: Es besteht die Gefahr, dass dabei kleine Bruchstücke von Reiskörnern in das Gehäuse des Smartphones gelangen. Das könne wiederum zu einer dauerhaften Beschädigung des Geräts führen. Eine Alternative, die Apple dabei nicht erwähnt, wäre, zum Schutz das Smartphone zusätzlich in eine dünne Papierhülle zu geben. Dabei muss man dann aber wieder darauf achten, dass diese unbeschädigt ist, damit keine Reisteile eindringen können.

Auch vor anderen Methoden zur raschen Trocknung eines nassen iPhones warnt Apple explizit. So solle man etwa auf keinen Fall eine externe Hitzequelle – also etwa einen Fön – verwenden. Das Gerät auf die Heizung zu legen oder gar in den Backofen zu geben, solle sich ohnehin verbieten, denn es sei logisch, dass dabei massive Gefahr bestehe, das Smartphone zu beschädigen. Auch der Einsatz von komprimierter Luft, um das Wasser aus dem Gehäuse zu drücken, sei keine gute Idee. Zudem sollten die Nutzer nicht versuchen, den USB-C- oder Lightning-Anschluss mithilfe externer Objekte wie Wattestäbchen oder Papierhandtüchern zu trocknen.

Geduld ist eine Tugend

Den wichtigsten Tipp für solche Situationen sieht Apple – und das werden viele der Betroffenen nicht so gerne hören – in etwas ganz anderem: Entscheidend sei schlicht Geduld. Daher sollte man zunächst versuchen, mit dem Anschluss nach unten weisend durch vorsichtiges Klopfen Reste an Flüssigkeit aus dem Gerät zu bekommen. Anschließend sei es laut Apple das Beste, das Gerät einfach an einer trockenen Stelle mit leichtem Luftzug abzulegen, damit es in Ruhe trocknen kann.

Nach 30 Minuten kann man dann zum ersten Mal ausprobieren, ob das Gerät sich wieder laden lässt. Ist noch zu viel Wasser im Anschluss, warnt das Smartphone ohnehin davor. Danach sollte man das Smartphone länger liegen lassen und nach einem Tag das Ganze noch einmal probieren. Geht das Gerät dann noch immer nicht, heißt es, Kontakt mit dem Support aufzunehmen.

Universelle Anwendbarkeit

Die Tipps von Apple sind zwar eigentlich für iPhones gedacht, aber auch direkt auf andere Smartphones umlegbar – sind doch die meisten davon ebenfalls nach IP68 vor dem Eindringen von Wasser und Staub geschützt. Wo das nicht der Fall ist, besteht hingegen noch einmal höhere Beschädigungsgefahr. Auch der USB-C-Port wird bei Android-Geräten heutzutage üblicherweise automatisch deaktiviert, wenn darin eine Flüssigkeit bemerkt wird. (red, 20.2.2024)