Wann kauft man sich ein neues Smartphone? Und welche Kriterien spielen dabei die wichtigste Rolle? Erstere Frage hat freilich auch aus Umweltgründen Relevanz, denn nicht alle Altgeräte erhalten als Second-Hand-Gerät ein neues Leben oder werden fachgerecht entsorgt.

Etwas Licht in diese und andere Angelegenheiten bringt nun eine Umfrage des Elektronikherstellers Nothing Tech. Dieser hat in diesem Monat (Februar 2024) zur Evaluierung der Vorlieben junger Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland 1.000 Personen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren befragt. Es handelte sich um eine non-incentivierte Online-Umfrage, die laut Nothing von einem "international anerkannten Research Panel" durchgeführt wurde. Die Befragung ein paar interessante Zahlen hervorgebracht.

Nur 18 Prozent nutzen Handy länger als zwei Jahre

43 Prozent der Befragten schafften sich binnen ein bis zwei Jahren nach dem letzten Kauf ein neues Handy an. Bei 13 Prozent war es sogar schon nach weniger als einem Jahr so weit. 25 Prozent behielten ihr letzte Smartphone zwei bis drei Jahre. Nur insgesamt 18 Prozent nutzten ihr Gerät über drei, vier, fünf Jahre oder länger. Dabei zeigen sich auch Unterschiede zwischen den Leistungsklassen. Highend-Smartphone-Besitzer wechseln im Schnitt häufiger (alle ein bis zwei Jahre) als jene, die ein Mittelklassegerät bevorzugen (alle zwei bis drei Jahre).

Android-User waren dabei etwas "flotter" unterwegs als iPhone-Besitzer. Bei ihnen griffen 61 Prozent innerhalb von weniger als zwei Jahren zu einem neuen Gerät, bei der Apple-Fraktion waren es 51 Prozent. Die Unterscheidung zwischen den Smartphoneklassen erfolgte in der Umfrage nach dem Preis. Das Budgetsegment umfasst dabei neue Geräte für unter 300 Euro, die Mittelklasse wurde mit einem Preis von 300 bis 700 Euro definiert. Mobiltelefone mit einem Anschaffungspreis von über 700 Euro wurden als Highend klassifiziert..

iPhone 15 Pro im Test
Der Anteil der Nutzer, die von einem Android-Handy zu einem iPhone wechselten, war deutlich höher als jener Anteil, der den Sprung von iOS zu Android machte.
STANDARD, aam

Bei der Wechselmotivation führt der Wunsch nach einem Neugerät mit 23 Prozent, gefolgt von einem kaputten Altgerät (21 Prozent). Ebenfalls weit oben rangieren die Kategorien "besseres Design", "bessere Nutzererfahrung" und "besserer Deal" (14, zwölf und zehn Prozent). Ausbleibende Softwareupdates motivierten nur sechs Prozent zum Wechsel, vier Prozent hingegen nannten ein "besseres Betriebssystem" als einen Grund für den Umstieg.

Die meisten zeigen sich allerdings markentreu. 57 Prozent blieben bei ihrem letzten Kauf beim selben Hersteller. 31 Prozent versuchten es mit einer anderen Marke. Zwölf Prozent wechselten nicht nur die Marke, sondern auch das Betriebssystem, machten also den Sprung von iOS zu Android oder umgekehrt. Bei dieser Bilanz führt allerdings Apple. 18 Prozent der befragten Markenwechsler sind von einem iPhone auf ein Android-Handy umgestiegen, 30 Prozent hingegen von einem Android-Gerät zu einem iPhone. Das könnte auch ein Indiz für Apples zunehmenden Erfolg im Geschäft mit Highend-Smartphones ab 800 Dollar sein.

Foto des Smartphones Motorola Moto G54
Die Mittelklasse, hier etwa das Motorola Moto G54, darf laut der Umfrage mit einigem Käuferzulauf rechnen.
DER STANDARD/Pichler

Viele wollen nun Mittelklasse kaufen

Wer die Marke gewechselt hat, nannte in 20 Prozent der Fälle die Kameraqualität als Hauptgrund, gefolgt vom Preis-Leistungs-Verhältnis (16 Prozent). 15 Prozent erhofften sich eine bessere Akkulaufzeit oder Schnellladefunktion, zwölf Prozent nannten "Design und Ästhetik" als wesentliches Kriterium. Das Image der Marke spielte für acht Prozent die Hauptrolle, vier Prozent versuchten es aufgrund von Softwareupdates oder aus Gründen der Nachhaltigkeit mit einem anderen Hersteller.

Schließlich zeigt sich aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Lage auch ein deutlicher Trend zu Mittelklassegeräten. Zwölf Prozent der Befragten besaßen ein Smartphone der Budgetklasse, 13 Prozent visieren dieses Segment bei ihrer nächsten Anschaffung an. Im Midrange-Bereich zeigt sich hier hingegen ein Anstieg von 31 auf 45 Prozent. Und der geht zulasten der Highend-Sparte. 57 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfügten über ein Highend-Handy, aber nur 43 Prozent möchten sich beim nächsten Mal wieder eines kaufen. (gpi, 21.2.2024)