Die Bitcoin-Fonds hatten zuletzt die Euphorie gegenüber der Digitalwährung angefacht.
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Nach dem jüngsten Kursfeuerwerk sind die beiden größten Digitalwährungen Bitcoin und Ether im Wert wieder etwas gesunken. Ein Bitcoin kostete am Freitagnachmittag auf der Plattform Bitstamp etwa 51.000 US-Dollar, Ether wurde auf Bitfinex mit knapp 3.000 Dollar gehandelt. In dieser Woche war der Bitcoin-Kurs über die Marke von 53.000 und der Kurs von Ether über 3.000 Dollar gestiegen.

Die beiden dominierenden Kryptoanlagen waren damit so viel Wert wie zuletzt Ende 2021 (Bitcoin) beziehungsweise April 2022 (Ether).

Bitcoin-Fonds

Als entscheidend für die Kursrally gilt die Zulassung mehrerer neuartiger Bitcoin-Fonds in den USA, die bereits im Jänner durch die Börsenaufsicht SEC erfolgt war. Diese sogenannten Spot-ETF ermöglichen es Interessenten, in Bitcoin zu investieren, ohne die Digitalanlage selbst direkt kaufen zu müssen. Andere Kryptowährungen wie Ether profitierten ebenfalls von der jüngsten Euphorie unter Anlegern. Der Marktwert aller rund 12.800 Digitalwährungen beträgt laut dem Marktportal Coingeko derzeit rund zwei Billionen Dollar.

Experten von der US-Bank JPMorgan machen für die Krypto-Gewinne im Februar vor allem die höhere Nachfrage seitens kleinerer Privatanleger verantwortlich. Deren Interesse habe die Nachfrage größerer Anleger zuletzt übertroffen, heißt es in einem Kommentar. Die Analysten nennen vor allem drei Entwicklungen, die Kleinanleger wieder stärker an den Kryptomarkt gelockt haben dürften.

Zum einen verweisen die Fachleute von JPMorgan auf das im April anstehenden Bitcoin-Halving, das die Belohnung für die Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen halbiert und somit das Bitcoin-Angebot langsamer wachsen lässt. Zum anderen werden baldige technische Neuerungen im Ethereum-Netzwerkgenannt, was das Interesse nach der zugehörigen Digitalwährung Ether beflügeln dürfte.

Darüber hinaus gilt es als durchaus denkbar, dass in den USA perspektivisch auch Indexfonds auf Ether zugelassen werden. Die nach Marktwert zweitgrößte Digitalwährung nach Bitcoin sehen Fachleute im direkten Vergleich mit der Nummer eins als technisch überlegen an. Insbesondere das Potenzial des Ethereum-Netzwerks für digitale Finanzdienstleistungen gilt als vielversprechend. (APA, 23.2.2024)