Horner.
Christian Horner steht seit Wochen im Rampenlicht.
AP/Darko Bandic

Just nachdem die Beschwerde gegen Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach Vorwürfen unangemessenen Verhaltens gegenüber einer Mitarbeiterin des Weltmeisterteams abgewiesen worden war, gerät die Causa erneut ins mediale Rampenlicht. Via anonymer E-Mail sollen geleakte Chatprotokolle zwischen Horner und der Mitarbeiterin an zahlreiche Journalisten, Teamchefs und hochrangige Mitarbeiter der Motorsportkönigsklasse verschickt worden sein. "Motorsport-Total" berichtete schon am Donnerstagabend von anonym verschickten Dateien. Ob sie echt oder ein Fake sind, war vorerst noch nicht klar.

Horner hatte am Donnerstag im Rahmen des Formel-1-Saisonauftakts in Bahrain noch erleichtert auf die abgewiesene Beschwerde reagiert. Er wurde durch die Ergebnisse einer internen Untersuchung entlastet. Zum Leak mutmaßlicher Chatverläufe sagte der Red-Bull-Teamchef: "Ich werde anonyme Spekulationen nicht kommentieren, aber um es noch einmal zu wiederholen: Ich habe die Anschuldigungen immer bestritten", wurde Horner in einem Statement von Red Bull zitiert. "Ich habe die Integrität der unabhängigen Untersuchung respektiert und bei jedem Schritt voll und ganz kooperiert. Es handelte sich um eine gründliche und faire Untersuchung, die von einem unabhängigen Fachanwalt durchgeführt wurde und mit dem Ergebnis abgeschlossen wurde, dass die Beschwerde zurückgewiesen wurde", heißt es weiter. Horner werde sich "weiterhin voll und ganz auf den Beginn der Saison" fokussieren. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Toto Wolff forderte indes mehr Transparenz. "Als Sport können wir es uns nicht leisten, Dinge im Ungefähren und Dunklen zu lassen", sagte der Mercedes-Teamchef am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die Formel 1 hätte die Pflicht, sich das anzuschauen und zu sagen, das sei okay, sagte der Wiener, der sich nicht zum ersten Mal kritisch in dieser Causa geäußert hatte.

Laut "Motorsport-Total" würden sich die thailändischen Red-Bull-Shareholder klar hinter Horner als Teamchef positionieren, während der österreichische Part des Konzerns offensichtlich die Ansicht vertrete, dass Horner nicht länger als Teamchef tragbar ist. (red, 1.3.2024)