Odermatt räumt weiter ab, was es im Riesentorlauf abzuräumen gibt.
AP/Robert F. Bukaty

Aspen – Von Halbzeitrang drei aus hat Marco Odermatt am Samstag auch den neunten Riesentorlauf in dieser Saison gewonnen. Der Schweizer setzte sich in Aspen 0,34 Sekunden vor seinem Landsmann Loic Meillard und 0,58 vor dem Norweger Timon Haugan durch und holte sich das Double. Der zur Halbzeit führende Alexander Steen Olsen fiel auf Platz 17 zurück. Die Österreicher spielten keine wesentliche Rolle, Stefan Brennsteiner wurde als bester Elfter (+1,91).

Für Odermatt war es der 13. Saisonsieg, womit er die Bestmarken von sich selbst in der Vorsaison, des Schweden Ingemar Stenmark (1978/79) und der Salzburger Hermann Maier (2000/01) und Marcel Hirscher (2017/18) einstellte. Es war saisonübergreifend für Odermatt der zwölfte Erfolg im Riesentorlauf en suite. Insgesamt 37 erste Plätze stehen in seiner Karriere nun zu Buche, er liegt im Ranking damit auf Platz sieben.

Odermatt war hernach selbst ein bisserl überrascht, dass es wieder geklappt hat. Schon bei seinem Sieg am Freitag war er mit den Verhältnissen nicht unbedingt zurechtgekommen, am Samstag war er zur Halbzeit nur Dritter. Als Jäger setzte er im Finale alles auf eine Karte. "Ich habe mich schon raus gesehen, habe gekämpft, habe die Ski laufen gelassen und unten alles riskiert."

Dass er auf den letzten Toren immer noch zulegen kann, verdanke er auch seinem österreichischen Konditrainer. "Er macht mich im Sommer fit, dass es dann vielleicht auch mit müden Beinen und müdem Kopf trotzdem irgendwie geht. Für eine Minute hat man immer die Kraft, auch wenn es extrem hart ist."

Brennsteiner verbessert

Brennsteiner verbesserte sich von 17 auf 11, das war Balsam auf die Wunden nach dem Ausfall im ersten Rennen. "Den Lauf kann ich mitnehmen. Ich habe mich wieder wohl gefühlt. Das hat wieder etwas mit Rennfahren zu tun gehabt", sagte der Salzburger.

Stefan Brennsteiner freundete sich langsam mit den eisigen Bedingungen an.
AP/John Locher

Dominik Raschner fuhr von 24 auf 14, nach Platz 20 am Freitag war dies das nächste gute Ergebnis für den eigentlichen Slalomspezialisten. "Ich bin selbst ein bisschen überrascht, dass es so gut aufgegangen ist." Lukas Feurstein klassierte sich als 21., für Cousin Patrick Feurstein schaute Platz 23 heraus. "Es ist im Moment brutal zäh, eine mittlere Katastrophe, ich bin ein bisserl ratlos", meinte Letzterer.

Joshua Sturm (45.) verpasste die Teilnahme am zweiten Durchgang, Raphael Haaser - am Freitag als bester Österreicher Neunter - schied wie auch Noel Zwischenbrugger und Kilian Pramstaller im ersten Durchgang aus. Manuel Feller pausierte plangemäß und konzentriert sich auf den Slalom am Sonntag (17 bzw. 20 Uhr, ORF 1), für den schwierige Verhältnisse vorhergesagt sind - ein Wintersturm mit Neuschneemengen kündigte sich an.

Am Freitag hatte es von mehreren Nationen Kritik wegen der ungleichen Pistenpräparierung (oberer Teil eisig, unterer weich) und eine sehr hohe Ausfallquote gegeben, am Samstag gelang den Rennläufern im ersten Durchgang die Abstimmung auf die ebenso anspruchsvollen Verhältnisse bedeutend besser. Nicht mehr mit dabei war der Brite Charly Raposo, der sich am Freitag einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. (APA, red, 2.3.2024)

Weltcup-Riesentorlauf der alpinen Ski-Männer am Samstag in Aspen:

1. Marco Odermatt (SUI) 2:03,20 1:01,74 1:01,46
2. Loic Meillard (SUI) 2:03,54 +0,34 1:01,51 1:02,03
3. Timon Haugan (NOR) 2:03,78 +0,58 1:02,02 1:01,76
4. Luca de Aliprandini (ITA) 2:03,88 +0,68 1:02,03 1:01,85
5. Alex Vinatzer (ITA) 2:04,35 +1,15 1:03,00 1:01,35
6. Filip Zubcic (CRO) 2:04,43 +1,23 1:02,09 1:02,34
7. Zan Kranjec (SLO) 2:04,56 +1,36 1:01,81 1:02,75
8. Thomas Tumler (SUI) 2:04,60 +1,40 1:02,51 1:02,09
9. Atle Lie McGrath (NOR) 2:04,71 +1,51 1:02,49 1:02,22
10. Gino Caviezel (SUI) 2:05,01 +1,81 1:02,79 1:02,22

11. Stefan Brennsteiner (AUT) 2:05,11 +1,91 1:03,19 1:01,92
12. Alexander Schmid (GER) 2:05,26 +2,06 1:02,60 1:02,66
13. Henrik Kristoffersen (NOR) 2:05,30 +2,10 1:02,48 1:02,82
14. Dominik Raschner (AUT) 2:05,34 +2,14 1:03,57 1:01,77
15. Thibaut Favrot (FRA) 2:05,53 +2,33 1:03,17 1:02,36
16. Tommy Ford (USA) 2:05,60 +2,40 1:03,84 1:01,76
17. Alexander Steen Olsen (NOR) 2:05,72 +2,52 1:01,42 1:04,30
18. Fadri Janutin (SUI) 2:05,84 +2,64 1:03,54 1:02,30
19. Justin Murisier (SUI) 2:05,92 +2,72 1:03,92 1:02,00
20. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 2:05,98 +2,78 1:03,43 1:02,55

21. Lukas Feurstein (AUT) 2:06,30 +3,10 1:03,04 1:03,26
22. River Radamus (USA) 2:06,53 +3,33 1:04,12 1:02,41
23. Patrick Feurstein (AUT) 2:07,18 +3,98 1:04,00 1:03,18
24. Halvor Hilde Gunleiksrud (NOR) 2:07,56 +4,36 1:03,53 1:04,03
25. Fabian Gratz (GER) 2:08,37 +5,17 1:03,88 1:04,49
26. William Hansson (SWE) 2:08,42 +5,22 1:03,55 1:04,87
27. Anton Grammel (GER) 2:15,20 +12,00 1:03,62 1:11,58

Ausgeschieden im 1. Durchgang: Raphael Haaser (AUT), Noel Zwischenbrugger (AUT), Kilian Pramstaller (AUT), Leo Anguenot (FRA), Rasmus Windingstad (NOR), Livio Simonet (SUI)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Isaiah Nelson (USA), Filippo della Vite (ITA), Giovanni Borsotti (ITA), Hannes Zingerle (ITA)

Nicht für den 2. Durchgang qualifiziert: 45. Joshua Sturm (AUT)

Gesamtwertung (nach 31 Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 1902
2. Manuel Feller (AUT) 801
3. Loic Meillard (SUI) 743
4. Cyprien Sarrazin (FRA) 684
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 667
6. Henrik Kristoffersen (NOR) 613
7. Dominik Paris (ITA) 499
8. Marco Schwarz (AUT) 464
9. Timon Haugan (NOR) 441
10. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 440

Riesentorlauf Männer (9):

1. Marco Odermatt (SUI) 900
2. Filip Zubcic (CRO) 370
3. Loic Meillard (SUI) 368
4. Henrik Kristoffersen (NOR) 350
5. Zan Kranjec (SLO) 347
6. Alexander Steen Olsen (NOR) 297
7. Thomas Tumler (SUI) 235
8. Atle Lie McGrath (NOR) 222
9. River Radamus (USA) 217
10. Manuel Feller (AUT) 211

Mannschaft Männer (31):

1. Schweiz 5468
2. Österreich 3910
3. Norwegen 2638
4. Frankreich 2575
5. Italien 2282

Nationencup (63):

1. Schweiz 9565
2. Österreich 7936
3. Italien 5938
4. Norwegen 4276
5. USA 3558