Polizist vor Polizeiauto
Das Mädchen wurde in einer Wohnung in Wien-Simmering aufgefunden.
APA/EVA MANHART

Wien – Ein 14-jähriges Mädchen aus Niederösterreich ist am Dienstagvormittag gegen 11.30 Uhr tot in einer Wohnung in der Hasenleitengasse in Wien-Simmering aufgefunden worden. Laut Landespolizeidirektion setzte ein 26-jähriger Mann die Rettungskette in Gang, weil die Jugendliche keine Lebenszeichen mehr zeigte. Die Rettungskräfte begannen noch mit einer Reanimation, konnten aber nichts mehr für das Mädchen tun. Die Behörden gehen aktuell nicht von Fremdverschulden aus.

Das Landeskriminalamt ermittelt wegen eines bedenklichen Todesfalls, erklärte Sprecherin Barbara Gass. Eine Obduktion sei bereits erfolgt. Dieser zufolge sei das Mädchen nicht durch Gewalteinwirkung oder Fremdverschulden zu Tode gekommen. "Der 26-Jährige wird nicht als Verdächtiger geführt. Es gibt keine Ermittlungen auf strafrechtlicher Basis", sagte Gass. Im Körper der jungen Frau seien bei der Totenbeschau jedoch Rückstände von Substanzen gefunden worden. "Wir wissen aber nicht, welche und in welcher Konzentration", erläuterte die Pressesprecherin. Ein toxikologisches Gutachten sei nun in Auftrag gegeben worden. Die Untersuchung soll klären, ob der Tod des Teenagers mit diesen Substanzen in irgendeinem Zusammenhang steht.

Auch die Staatsanwaltschaft bekräftigte am Mittwochabend, dass derzeit nicht von Fremdverschulden auszugehen ist. "Es gibt derzeit keine Hinweise auf ein Sexualdelikt und es gibt derzeit auch keine Hinweise auf ein Suchtmitteldelikt", sagte Behördensprecherin Nina Bussek der APA. Der 26-Jährige gelte nicht als Beschuldigter.

Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, dürfte es sich bei dem Mann um einen Afghanen handeln, der 2015 mit der Flüchtlingsbewegung nach Österreich kam. In erster Instanz sei sein Asylantrag abgelehnt worden, danach sei ihm subsidiärer Schutz gewährt worden. Dieser sei 2018 unter FPÖ-Innenminister Herbert Kickl verlängert worden.

Berichte über Drogen

Die "Krone" schreibt, dass der 26-jährige Mann das Mädchen mit Drogen in den Gemeindebau gelockt haben soll. Er habe nach eigenen Angaben "einvernehmlichen Sex" mit ihr gehabt. Die "Krone" geht von einer Überdosis als Todesursache aus. Auch andere Medien wie "Heute" oder "Österreich" gingen in ihrer Online-Berichterstattung am Mittwoch davon aus, dass das Mädchen unter Drogen gesetzt und missbraucht wurde. Eine Bestätigung seitens der Polizei gibt es dafür nicht, darauf wurde auch auf X explizit hingewiesen. Der 26-Jährige wurde bereits durch die Ermittler befragt. Mit Details zu den Aussagen des Mannes hielt sich die Polizei jedoch bedeckt.

In Österreich ist der einvernehmliche Geschlechtsverkehr mit über 14-Jährigen grundsätzlich erlaubt. Von dieser Regelung ausgenommen sind Burschen und Mädchen im Alter zwischen 14 und 16, falls diese noch nicht reif genug sind, um die Bedeutung des intimen Vorgangs einzusehen. Nutzen ältere Jugendliche oder Erwachsene deren mangelnde Reife oder ihre altersbedingte Überlegenheit aus, machen sie sich strafbar. (APA, red 6.3.2024)