Für diese Apple-Fans in Schanghai gelten die EU-weiten Regeln natürlich noch nicht.
REUTERS/Aly Song

Die Zeit von Apples App-Store-Monopol ist mit dem 7. März Geschichte. Nach Installation des 17.4-iOS-Updates können iPhone-Besitzer mit Hauptwohnsitz in der EU von Haus aus Apps von alternativen Marktplätzen installieren. Nur ein Warnhinweis, der weitere Informationen über den Marktplatz und den Anbieter bereitstellt, trennt einen jetzt vom Sideloading, wie dieser Prozess auch genannt wird. Zusätzlich wurde auch die Funktion hinzugefügt, über die Kindersicherungseinstellungen im Menü-Unterpunkt "Bildschirmzeit" das Laden von Apps aus alternativen Quellen zu unterbinden.

Sideloading im neuen Update deaktivieren

Obwohl die Funktion Teil der Kindersicherung ist, kann man sie auch auf den Smartphones Erwachsener aktivieren. Dazu muss man folgenden Weg in den Einstellungen gehen: "Einstellungen > Bildschirmzeit > Beschränkungen > App-Installationen & Käufe". Die Option wird erst sichtbar, wenn man die Beschränkungen aktiviert hat. Im letzten Schritt muss man unter "App-Installationen & Käufe" App-Marktplätze von "Erlauben" auf "Nicht erlauben" umstellen.

Diese Funktion blockiert nicht nur die Installation fremder Marktplätze, sondern verhindert auch das Herunterladen von Apps von schon installierten alternativen App-Stores. Zurzeit sind allerdings noch keine Drittanbieter-App-Marktplätze verfügbar. Für Gewerbekunden stellt Apple ein neues Profil im Mobile Device Management zu Verfügung: "allowMarketplaceAppInstallation", was zur Unterbindung auf "false" gestellt werden muss. Diese Option kann man zurzeit nur auf iPhones aufrufen, da Apple das iPad noch nicht für andere Marktplätze freigeben muss.

Gehen Sie zuerst in die Einstellungen und rufen Sie die Optionen für Bildschirmzeit und Beschränkungen auf.
Screenshot iOS/DER STANDARD
Im nächsten Schritt setzen Sie die Beschränkungen auf aktiv und klicken auf "App-Installationen & Käufe".
Screenshot iOS/DER STANDARD
Jetzt muss man nur noch in die Option für App-Marktplätze von "Erlauben" auf "Nicht erlauben" umstellen.
Screenshot iOS/DER STANDARD

Apple durchleuchtet Apps noch immer

Obwohl Apple nicht für den Vertrieb dieser Apps zuständig ist, überprüft das Unternehmen die Programme hinsichtlich Malware, Sicherheit, Datenschutz, API-Verwendung oder Betrugsversuchen. Ein alternativer Marktplatz braucht zudem eine Genehmigung von dem amerikanischen Tech-Konzern, um eine Installation auf iOS überhaupt möglich zu machen. Nachdem Apple nicht mehr inhaltlich in die Apps eingreifen will – so könnten etwa Pornografie-Apps das erste Mal auf iPhones landen –, wurden auch die Funktionen innerhalb der Kindersicherung erweitert. Apps, die nicht Apple-App-Store-konforme Inhalte liefern, werden als "unrated" eingestuft. Eltern können die Installation solcher Inhalte mit einem Alterslimit unterbinden. Dieses Limit kann man unter "Einstellungen > Bildschirmzeit > Beschränkungen > Inhaltsbeschränkungen > Apps" setzen.

Einige Funktionen der "Familienfreigabe" werden in alternativen Marktplätzen nicht vorhanden sein, da sie an Apples Kaufschnittstelle gebunden sind. Zum Beispiel die "Kauffreigabe", die den Download einer App nur möglich machte, nachdem ein Elternteil ihn absegnete. Die Art und Weise, wie Apple die durch den Digital Markets Act hervorgerufenen Änderungen implementierte, führt seitens der Branche und der EU zu Kritik, wie DER STANDARD berichtete. (gld, 7.3.2024)