Bei der Partie Austria Klagenfurt vs. Rapid steht viel am Spiel.
APA/EXPA/THOMAS HAUMER

Ticker: Showdown um die Meistergruppenplätze ab 17 Uhr

Das direkte Duell zwischen Austria Klagenfurt und Rapid um die Teilnahme an der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga hat einiges an Brisanz zu bieten. Ausgerechnet der bisher letzte Rapid-Meistermacher Peter Pacult könnte seinen Ex-Club in die Quali-Gruppe befördern, die Hütteldorfer müssen nach den Derby-Eklat-Sperren stark ersatzgeschwächt antreten, und über alldem schwebt die Tabellenkonstellation - ein Remis am Sonntag würde beiden Teams fürs obere Play-off reichen.

Einen Nicht-Angriffspakt à la Gijon bei der WM 1982 werde es jedoch nicht geben, versprach Rapid-Coach Robert Klauß. "Wir gehen raus, um zu gewinnen. Ich habe noch nie zu meiner Mannschaft gesagt, heute versuchen wir, einen Punkt zu holen." Pacult äußerte sich ähnlich: "Man ist Sportler, um zu gewinnen, nicht, um irgendwo dabei zu sein."

Nach dem Urteil des Protestkomitees ist Rapids Goalie Niklas Hedl spielberechtigt, allerdings fehlen die gesperrten Guido Burgstaller, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann, Terence Kongolo und Marco Grüll. Letzter wäre wegen einer Erkrankung möglicherweise ohnehin nicht spielfähig gewesen.

Wiedersehen

Für die einen Punkt vor dem Sechsten Rapid liegenden viertplatzierten Klagenfurter geht es um die dritte Meistergruppen-Teilnahme in Folge. Dabei sieht Pacult die Hütteldorfer Personalsorgen nicht als Vorteil für sein Team, auch wenn "ihnen Burgstaller und Grüll natürlich abgehen werden. Aber bei uns fehlen auch Karweina und Jaritz, und wir spielen vorne mit zwei Jungen", sagte Pacult mit Blick auf den 22-jährigen, von Rapid gekauften Nicolas Binder und den 19-jährigen, von Rapid ausgeliehenen Aaron Sky Schwarz.

Pacult sieht Rapid am Sonntag stärker unter Zugzwang. "Aus dem einfachen Grund, dass sie unter den ersten sechs sein müssen. Aber Druck hin und her, in dem Moment, wenn die Spieler auf den Platz gehen, denkt keiner mehr von ihnen an irgendwelche Szenarien, da wollen sie Fußball spielen."

Zwingend

Für die Wiener Austria liegen die Dinge vor dem Grunddurchgangsfinale klar auf der Hand: Im Heimspiel gegen den Vorletzten WSG Tirol muss am Sonntag (17.00 Uhr) ein Sieg her. Der garantiert zwar nicht das Meister-Play-off, dafür ist man am Verteilerkreis auf Schützenhilfe angewiesen. Aber die "Veilchen" wollen zumindest ihre Hausaufgaben erledigen. "Es gibt nichts cooleres wie dieses Spiel. Das verursacht Bluthochdruck", erklärte Coach Michael Wimmer.

Neben dem eigenen Sieg - der punktemäßig auch in der Qualifikationsgruppe weiterhelfen würde - müssen die Austrianer darauf hoffen, dass die Parallelpartie zwischen Klagenfurt und Rapid nicht unentschieden ausgeht. Der Fokus liegt aber in Wien-Favoriten und nicht am Wörthersee. "Wichtig ist, was wir machen", so Wimmer. Der Deutsche wird aber Augen und Ohren offen halten. "Was am Nebenplatz passiert, finde ich interessant. Ob wir Ergebnisse einblenden, überlasse ich der Mannschaft."

Steiermoak

Das Steiermark-Derby wird über die zweite Meistergruppen-Teilnahme in der Vereinsgeschichte des TSV Hartberg zumindest mitentscheiden. Sturm Graz gastiert nach einer 0:3-Schlappe in der Conference League am Sonntag (17.00 Uhr) im letzten Spiel vor der Ligateilung in der Oststeiermark. Selbst wenn sich der Favorit in der mit 5.024 Besuchern restlos ausverkauften Arena durchsetzen sollte, stehen Hartbergs Chancen auf ein Happy End gut.

Mit einem Punkt gegen Sturm ist Hartberg fix ein zweites Mal nach 2019/20 für das Saisonfinale der Ligagrößen qualifiziert. Das Team von Markus Schopp kann sich auch eine Niederlage leisten, wenn einer der beiden Wiener Clubs - Rapid in Klagenfurt und Austria zuhause gegen WSG Tirol - nicht voll anschreibt.

"Wenn der TSV Hartberg in der Meistergruppe dabei ist, ist es etwas ganz Besonderes. Wir haben 33 Punkte. Wenn das nicht reichen sollte, werden wir das auch annehmen", hielt Schopp fest. In bisher fünf Saisonen seit der Modus-Einführung langten 33 Zähler stets, um in die Top sechs zu kommen. Die Ausbeute war zuletzt vor allem zuhause stark: Mit 17 Punkten in den jüngsten sieben Heimspielen holte Hartberg so viele wie kein anderes Bundesliga-Team in diesem Zeitraum.

Unten

Der WAC will nach der bitteren 0:4-Niederlage vergangene Woche bei Sturm Graz und dem damit verbundenen Gang in die Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga eine Jetzt-erst-recht-Mentalität an den Tag legen. Den Ärger der Wolfsberger soll am Sonntag (17.00 Uhr/live Sky) der SCR Altach zu spüren bekommen. Die Vorarlberger haben auswärts zuletzt fünf Liga-Niederlagen in Serie kassiert. "Ich erwarte, dass wir das Spiel dominieren", erklärte WAC-Trainer Manfred Schmid.

Die "Rote Laterne" nach dem Grunddurchgang der Fußball-Bundesliga ist Austria Lustenau sicher, unabhängig davon wollen die Vorarlberger am Sonntag (17.00 Uhr) drei Punkte vor dem Start in die Qualifikationsgruppe mitnehmen. Mit dem Neunten Blau-Weiß Linz gastiert der Aufsteiger in Bregenz, der schnell im Abstiegskampf stecken könnte. Aus einer Differenz von zwölf Punkten zum Tabellenende könnte bei einer Niederlage nach der Punkteteilung eine von vier Zählern werden. (APA, red, 10.3.2024)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zu den Sonntagsspielen der 22. Fußball-Bundesliga-Runde (alle Spiele live auf Sky):

WAC - SCR Altach (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 17.00 Uhr, SR Spurny). Bisheriges Saisonergebnis: 0:0 (a)

WAC: Bonmann - Baumgartner, Piesinger, Scherzer - Jasic, Omic, Tijani, Ibertsberger - Boakye, Zimmermann, Ballo

Es fehlt: Altunashvili (gesperrt)

Altach: Stojanovic - Ingolitsch, Reiner, Koller, Ouedraogo - Demaku, Jäger, Bähre - Gebauer, Nuhiu, Santos

Es fehlen: Reiter (Oberschenkel), Prietl (Kreuzbandriss)

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Austria Wien - WSG Tirol (Wien, Generali-Arena, 17.00 Uhr, SR Semler). Bisheriges Saisonergebnis: 2:0 (a)

Austria: Früchtl - Handl, Plavotic, Galvao - Ranftl, Fischer, Fitz, Krätzig - Vucic, Gruber/Huskovic, Guenouche

Es fehlen: Martins (Adduktoren), Potzmann (Adduktoren), Asllani (Sehnenriss), Polster (disziplinäre Gründe), Pazourek (Gehirnerschütterung), El Sheiwi, Wustinger, Raguz (alle rekonvaleszent)

Fraglich: Huskovic (Adduktoren)

WSG: Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, Stumberger, Schulz - V. Müller, Naschberger, Ogrinec - Prelec, Buksa

Es fehlen: Taferner (gesperrt), Ranacher (krank)

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Austria Klagenfurt - SK Rapid (Klagenfurt, 28 Black Arena, 17.00 Uhr, SR Ebner). Bisheriges Saisonergebnis: 3:2 (a)

Klagenfurt: Menzel - Bonnah, Gkezos, Mahrer, Wimmer, Schumacher - Irving, Benatelli, Cvetko - Schwarz, Binder

Es fehlen: Jaritz, Karweina (beide Muskelverletzung)

Rapid: Hedl - Kasanwirjo, Querfeld, Sollbauer, Auer - Sattlberger, Grgic - Lang, Seidl, Jansson - Mayulu

Es fehlen: Burgstaller, Grüll, Schick, Hofmann, Kongolo (alle gesperrt), Cvetkovic, Gale (beide Kreuzbandriss), Strunz (Syndesmosebandriss)

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Austria Lustenau - Blau-Weiß Linz (Lustenau, ImmoAgentur Stadion, 17.00 Uhr, SR Lechner). Bisheriges Saisonergebnis: 0:0 (a)

Lustenau: Schierl - Anderson, Maak, Grujcic, Berger - Bobzien, Gorzel, Chato, Rhein, Diaby - Fridrikas

Es fehlen: Grabher (gesperrt), Devisate (Kreuzbandriss), Surdanovic (Kreuzbandverletzung)

BW Linz: N. Schmid - Tursch, Maranda, Fa. Strauss - Gölles, Krainz, Koch, Pirkl - Feiertag, Noß - Ronivaldo

Es fehlen: Mensah (gesperrt), Haudum (Knöchel)

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TSV Hartberg - SK Sturm Graz (Hartberg, Profertil Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer). Bisheriges Saisonergebnis: 1:2 (a)

Hartberg: Sallinger - Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer - Diakité - Providence, Sangaré, Avdijaj, Prokop - Entrup

Es fehlen: Frieser (gesperrt)

Sturm: Jaros - Gazibegovic, Wüthrich, Affengruber, Schnegg - Lavalée - Hierländer, Horvat, Kiteishvili - Biereth, Böving

Es fehlen: Gorenc Stankovic (gesperrt), Sarkaria (Knöchelbruch), Jatta (Syndesmosebandriss), Scherpen (Kreuzbandriss), Borkovic (Kreuz- und Seitenbandriss)

Fraglich: Prass (Muskelprobleme Hüfte)