New York/Tegucigalpa – Der frühere Staatschef von Honduras, Juan Orlando Hernández, ist in den USA wegen Drogenhandels schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen an einem New Yorker Gericht hielten es am Freitag für erwiesen, dass der Ex-Präsident für den Schmuggel von hunderten Tonnen Kokain in die USA verantwortlich war. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, während seiner Amtszeit Honduras in einen "Drogenstaat" verwandelt zu haben.

Dem 55-Jährigen droht nun eine lebenslange Haftstrafe. Hernández war von 2014 bis 2022 Präsident seines Landes. Schon seit 2004 soll er in den Drogenschmuggel verwickelt gewesen sein. Die Anklage warf ihm vor, den Schmuggel von rund 500 Tonnen Kokain - zumeist aus Kolumbien und Venezuela - in die USA möglich gemacht zu haben.

Millonen Bestechungsgelder

Dabei soll der konservative Politiker (Partido Nacional de Honduras/PNH) Millionensummen an Bestechungsgeldern eingesteckt haben, insbesondere von dem berüchtigten mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán, der mittlerweile eine lebenslange Haftstrafe in einem US-Hochsicherheitsgefängnis verbüßt.

Juan Orlando Hernandez mit medizinischer Schutzmaske bei seiner Ankunft in den USA, Februar 2022.
Juan Orlando Hernandez bei seiner Ankunft in den USA, Februar 2022.
AP/Elmer Martinez

Kurz nach Ende seiner Amtszeit wurde Hernández in die USA ausgeliefert, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Der studierte Jurist wies die Vorwürfe stets zurück. Seiner Ansicht nach sind die Anschuldigungen eine Rache von Drogenhändlern, die von ihm an die US-Justiz übergeben wurden. Sie hätten gelogen, um Vereinbarungen zur Verringerung ihrer Strafen zu erreichen. (APA, 8.3.2024)