Mit soviel Einsatzwillen ging es am Ende der Partie nicht mehr zu.
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Klagenfurt - Ein Unentschieden, zwei Sieger: Nach dem 1:1 zwischen Austria Klagenfurt und Rapid hatten am Sonntag beide Clubs Grund zum Jubeln, schließlich bescherte dieses Ergebnis sowohl den Kärntnern als auch den Hütteldorfern das Ticket für die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga. Und doch blieb ein schaler Beigeschmack, denn nach dem Ausgleich der Gastgeber in der 73. Minute trat ein Nichtangriffspakt in Kraft.

Die Angst, sich noch ein Tor einzufangen und damit in der Qualifikationsgruppe zu landen, sei zu groß gewesen, meinten beide Trainer nach dem Schlusspfiff. "Es war minimalistisch heute. Aber am Ende steht die Qualifikation für die Meistergruppe. Das ist es, was zählt", betonte Rapids Robert Klauß. Klagenfurt-Coach Peter Pacult sagte dazu: "Das Ballgeschiebe in den letzten Minuten war skurril, aber irgendwie logisch."

Bitte um Verständnis

Sein Abwehrchef Thorsten Mahrer bat um Verständnis. "Wir kommen sehr spät zurück ins Spiel, wissen, dass ein Punkt reicht - da darf man uns nicht böse sein. Wir haben 80 Minuten ein sehr offenes Spiel gezeigt, bei dem es hin und her ging", erklärte der Verteidiger auf Sky.

Rapids Innenverteidiger Leo Querfeld beteuerte, man habe auf Sieg gespielt. "Das Ziel war es, drei Punkte zu holen. Nach dem Ausgleich war für beide Mannschaften der Punkt wichtig, aber ich persönlich gewinne lieber."

Christopher Wernitznig schoss Austria Klagenfurt ins Glück.
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In Abwesenheit der gesperrten Guido Burgstaller, Maximilian Hofmann und Marco Grüll führte Querfeld die Grün-Weißen aufs Feld und avancierte mit 20 Jahren, zwei Monaten und 19 Tagen zum jüngsten Kapitän der Vereinsgeschichte. "Das hat mich extrem stolz gemacht, davon habe ich schon als kleiner Junge geträumt", erzählte der seit 2012 bei Rapid engagierte Querfeld.

Der ÖFB-U21-Teamspieler und seine Kollegen durften sich bei Niklas Hedl bedanken, dass der Rückfall unter den Strich vermieden wurde. Der Goalie hatte erst am Freitag die Spielerlaubnis für das Klagenfurt-Match erhalten, weil das Protestkomitee seine Sperre nach dem Eklat im Wiener Derby reduzierte. In Klagenfurt bewahrte der 22-Jährige Grün-Weiß in der ersten Hälfte mit drei Paraden vor Gegentoren. "Wir hätten schon vor der Pause mit ein, zwei Toren führen müssen", meinte Pacult.

Ambitionierte Klagenfurter

Die vergebenen Chancen ließen sich für den bisher letzten Rapid-Meistertrainer angesichts der dritten Meistergruppen-Teilnahme in Folge jedoch leicht verkraften. Nun geht es für die Klagenfurter darum, das obere Play-off nicht wie in den vergangenen beiden Jahren als Letzter abzuschließen. "Wir sind jetzt das dritte Mal oben, da wollen wir nicht zum dritten Mal Sechster sein. Wir haben gesehen, dass wir gegen jeden mithalten können", erklärte Mittelfeldspieler Christopher Cvetko.

Den Beweis dafür können die Kärntner in ihrem ersten Meistergruppen-Match am kommenden Sonntag daheim gegen Sturm Graz antreten. Eröffnet wird das obere Play-off bereits am Freitag mit dem Rapid-Heimspiel gegen den LASK. Danach absolvieren die Hütteldorfer inklusive Cup gleich drei Auswärtspartien, der nächste Auftritt im Allianz Stadion folgt erst am 14. April gegen Austria Klagenfurt. (APA; 11.3.2024)