Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der ARD-Rundfunkanstalten NDR, WDR und SWR am Dienstag zu Streiks für Einkommenserhöhungen auf. Die ARD-Verhandlerinnen und -Verhandler verweigerten bisher Angebote für Tariferhöhungen und zögern die Verhandlungen hinaus, ließ die Gewerkschaft verlauten.

ARD-Logo am Hauptstadtstudio.
ARD-Logo am Hauptstadtstudio.
Imago Rüdiger Wölk

Frühestens für Ende April sei im SWR ein konkretes Angebot in Aussicht gestellt worden, moniert Verdi. Auch in anderen ARD-Sendern gebe es bisher keine Verhandlungsfortschritte. In einer gemeinsamen öffentlichen Videoschaltung wollen Streikende und Beteiligte aus verschiedenen Rundfunkanstalten am Dienstag um 12 Uhr über die Umstände des Arbeitskampfs im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sprechen.

Der Unmut bei den Beschäftigten wachse "nach einer Rekordinflation bei parallel sehr niedriger Tarifentwicklung", erklärt die Gewerkschaft den Streikaufruf. Die jüngste Erhöhung gab es für den Zeitraum bis Jahreswechsel. SWR, WDR, NDR und BR hätten auch drei Monate danach bisher keine konkreten Angebote gemacht.

Verdi fordert eine Erhöhung von Gehältern und Honoraren rückwirkend zum 1. Jänner um 10,5 Prozent, mindestens um 500 Euro monatlich beziehungsweise für Volontärinnen und Volontäre und Auszubildende um 200 Euro. Der vorherige Tarifabschluss hatte für den Zeitraum von April 2021 bis Ende 2023 eine Tariferhöhung um 2,8 Prozent und einmalig 3.000 Euro als Inflationsausgleichsprämie vorgesehen.

Die Tariflaufzeiten der Abschlüsse in der ARD, beim ZDF und Deutschlandradio enden laut Gewerkschaft zu unterschiedlichen Zeitpunkten, für die vier großen Anstalten NDR, WDR, SWR und BR sind diese harmonisiert, die nächsten Abschlüsse sind zu Ende März im Deutschlandradio, zu Ende April im Radio Bremen und Ende Mai im Saarländischen Rundfunk gekündigt. Bei weiteren Sendern findet dies später im Jahr statt. (red, 12.3.2024)