Gewicht an einem Lenkrad
Dieses Gewicht wurde am Lenkrad eines Tesla befestigt. Das System glaubte, der Fahrer habe selbst die Hände am Steuer.
Insurance Institute for Highway Safety (IIHS)

Diverse Fahrassistenzsysteme sollen Autofahrern helfen, zum Beispiel die Spur zu halten oder einzuparken, andere sollen etwa bei potenziell eintretender Müdigkeit warnen. Dabei handelt es sich noch nicht um autonomes, sondern nur um assistiertes Fahren. Der Fahrer behält nach wie vor die Kontrolle, ist in der Verantwortung und muss das Geschehen stets im Blick behalten. Vorgesehen ist aber, dass viele dieser Technologien ab Sommer 2024 beim Kauf eines Neuwagens verpflichtend eingebaut sind. Eine Studie liefert nun aber ernüchternde Ergebnisse: Die meisten Hersteller fielen im Test durch.

Tesla fiel im Test durch

Das US-amerikanische Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) – eine unabhängige Organisation, die neue Fahrzeuge testet – hat 14 unterschiedliche Fahrassistenzsysteme getestet. Davon bestand nur ein System – der Lexus Teammate mit Advanced Drive – den Test, zwei wurden als grenzwertig bezeichnet, elf bestanden den Test nicht. Als grenzwertig wurden Super Cruise von GM und Propilot Assist von Nissan gewertet, durchgefallen ist unter anderem das FSD von Tesla und Bluecruise von Ford.

Wohlgemerkt wurden laut einem Bericht von "The Verge" in dem Test keine fortgeschrittenen Assistenzsysteme (ADAS) unter die Lupe genommen, sondern teilautomatisierte Systeme. Das Problem mit den Systemen wird auch hier wieder geschildert: Autofahrer tendieren dazu, die Technologie zu überschätzen und zu viel Verantwortung an das Auto abzugeben. Gerade im Fall von Tesla hatte dies immer wieder zu Unfällen geführt. "FSD" steht für "Full Self Driving", was fälschlicherweise suggeriert, es handle sich um autonomes Fahren.

"Diese Ergebnisse sind besorgniserregend, wenn man bedenkt, wie schnell Fahrzeuge mit diesen teilautomatisierten Systemen auf unseren Straßen unterwegs sind", wird der Präsident des IIHS, David Harkey, in einem Artikel von "Golem.de" zitiert. Einen Lichtblick gebe es wenigstens in der Hinsicht, dass jedes Fahrzeug in mindestens einer Kategorie überzeugt hat, auch wenn der Gesamteindruck schlecht ist.

Tuch vorm Gesicht

Durchgefallen sind die Systeme unter anderem, weil sie sich teils extrem leicht austricksen ließen, etwa als es um das Beobachten der Aufmerksamkeit des Fahrers ging. Manche schlugen noch nicht einmal Alarm, als der Fahrer nicht angeschnallt war. In anderen Fällen trug der Fahrer ein Tuch vor dem Gesicht, um dieses vor den Kameras zu verbergen, ohne dass dies Auswirkungen hatte. Auch wurde nicht immer richtig erkannt, ob der Fahrer die Hände am Steuer hatte. Die Tests fanden in einem geschlossenen Testgelände statt, um keine anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden. (red, 13.3.2024)