In Schweden und Norwegen müssen Frauen bereits Wehrdienst leisten, 2026 soll mit Dänemark ein drittes skandinavisches Land dazukommen: Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, eine Sozialdemokratin, will das kleine, sechs Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende Land damit verteidigungsfähig machen, wie sie am Mittwoch sagte. 5,5 Milliarden Euro sollen zudem in neue Waffen fließen: "Wir rüsten nicht auf, weil wir Krieg wollen, wir rüsten auf, um ihn zu verhindern." Die Wehrpflicht für Frauen diene dazu, "volle Gleichstellung zwischen den Geschlechtern" zu fördern.

Dänische Soldatinnen in Uniform.
Bisher konnten sich Däninnen freiwillig der Armee anschließen.
EPA/Henning Bagger

Hatten die Dänen bisher vier Monate Grundwehrdienst abzuleisten, sollen die Dänen und Däninnen künftig elf Monate bei der Armee verbringen. "Eine robustere Wehrpflicht, die auch die Gleichstellung der Geschlechter berücksichtigt, wird dazu beitragen, dass wir Herausforderungen in der Sicherheitspolitik meistern", erklärte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen.

Bisher nur drei Länder

Bisher durften die Däninnen dienen, künftig werden sie es müssen: Außer den drei skandinavischen Ländern ruft bisher kein anderes europäisches Land Frauen an die Waffen. Insgesamt umfasst die Armee des Nato-Landes 20.000 Mitglieder, darunter 9.000 Berufssoldatinnen und -soldaten. Die von Frederiksen angekündigte Finanzspritze für das Militär soll Dänemark auch helfen, die bisher bei 1,4 Prozent des Bruttonationalprodukts liegenden Wehrausgaben über die Zwei-Prozent-Vorgabe der Nato zu hieven.

Dänemark gehört zu den vehementesten Unterstützern der Ukraine in deren Kampf gegen die russische Invasion. Neben finanzieller Hilfe und der Bereitstellung hochentwickelter Waffensysteme bildet das Land auch ukrainische Piloten an F-16-Kampfjets aus, die der Westen Kiew bereitstellen will. (red, 14.3.2024)