Trump salutiert mit Kapperl.
Donald Trump strebt eine zweite Amtszeit als US-Präsident an.
AP/Jeff Dean

Washington – Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat am Samstag (Ortszeit) vor Anhängern und Anhängerinnen in Ohio eine Wahlkampfrede gehalten. Einige seiner Äußerungen sorgten für Kritik.

Er sprach unter anderem über Chinas Konkurrenz auf dem Automarkt und deren angebliche Pläne, in Mexiko Autos zu bauen und diese dann in den USA zu verkaufen: "Wir werden jedes einzelne Auto, das über die Grenze kommt, mit einem 100-prozentigen Zoll belegen, und Sie werden nicht in der Lage sein, diese Autos zu verkaufen, wenn ich gewählt werde", sagte Trump. "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad für das Land geben. Das wird das Mindeste sein. Aber sie werden diese Autos nicht verkaufen." Später sagte er noch: "Wenn wir diese Wahl nicht gewinnen, glaube ich nicht, dass es in diesem Land noch eine Wahl geben wird."

Biden-Sprecher sieht "Drohungen zur politischen Gewalt"

Wie der Blutbad-Sager zu interpretieren ist, darüber gingen die Meinungen auseinander. Trumps Wahlkampfteam sagte, der Ex-Präsident habe sich auf die US-Autoindustrie bezogen. "Bidens Politik wird ein wirtschaftliches Blutbad für Autoindustrie und ihre Arbeiter verursachen", zitiert CNN Trumps Kampagnensprecherin Karoline Leavitt.

Der Sprecher der Biden-Kampagne, James Singer, verurteilte wiederum Trumps "Blutbad"-Kommentar und sieht "Extremismus", "Durst nach Rache" und "Drohungen zur politischen Gewalt". Das Biden-Team erinnerte an den Kapitolsturm am 6. Jänner 2021.

Knapp acht Monate vor der US-Präsidentschaftswahl liegen Amtsinhaber Joe Biden und sein Herausforderer Donald Trump in der Gunst der Wähler nahezu gleichauf. Trump konnte den Abstand zu Biden in Meinungsumfragen bei nicht-weißen Wählern verringern. Diese bildeten einen Kernbestandteil von Bidens Koalition, als er Trump im Jahr 2020 besiegte.

Biden macht sich über Alter lustig

Biden machte sich indes über Sorgen wegen seines hohen Alters und gelegentlicher Aussetzer bei öffentlichen Auftritten lustig. "Ein Kandidat ist zu alt und geistig ungeeignet, um Präsident zu sein. Der andere bin ich", sagte der 81-Jährige scherzend mit Blick auf seinen 77 Jahre alten Konkurrenten Trump beim traditionellen Gridiron Club Dinner am Samstagabend vor über 650 Gästen in Washington.

Im Februar etwa hatte Biden den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi mit dem mexikanischen Staatsoberhaupt verwechselt. Der Sonderermittler Robert Hur, der sich mit Vorwürfen gegen Biden wegen veruntreuter geheimer Unterlagen aus seiner Zeit als Vizepräsident befasste, bezeichnete den demokratischen Präsidentschaftsbewerber als wohlmeinenden, älteren Herrn mit schlechtem Gedächtnis.

Auch Trump, dessen Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner so gut wie sicher ist, ist wiederholt durch Verwechselungen und krude Behauptungen aufgefallen. (APA, Reuters, red, 17.3.2024)