Sam Altman, CEO von Open AI
Sam Altman, CEO von Open AI, wurde zuletzt auf mehreren Partys in Hollywood gedichtet.
IMAGO/Jack Gruber

Open AI, das Unternehmen hinter dem stark genutzten KI-Chatbot ChatGPT, wirbt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit intensiv für die Nutzung seiner kommenden Video-KI namens Sora. Mit Sora soll es ersten Demonstrationen zufolge möglich sein, unter anderem auf Basis von Textbefehlen äußerst realistisch wirkende Videos mit bis zu einer Minute Länge zu erstellen.

Dem Bericht zufolge hat das KI-Unternehmen in der kommenden Woche zahlreiche Termine mit diversen Hollywoodstudios und Entscheidungsträgern in der Medienbranche, um Partnerschaft in der Unterhaltungsbranche zu schmieden und Filmemacher dazu zu motivieren, ihre Software in ihren Werken zu verwenden.

Namentlich nicht genannte Insider berichten der Nachrichtenagentur, dass es in den vergangenen Wochen bereits mehrere solcher Meetings gegeben habe. Bei diesen Treffen soll Open AIs COO Brad Lightcap den Gesprächspartnern die Möglichkeiten von Sora demonstriert haben. Auch Open AIs Gründer und CEO, Sam Altman, wurde auf diversen Veranstaltungen in Hollywood gesichtet.

Zukunft der Filmbranche

Das Unternehmen hinter ChatGPT hatte Sora Mitte Februar vorgestellt, die präsentierten Videoclips verbreiteten sich rasch via Social Media – und warfen unter Beobachtern rasch die Frage auf, was dies für die Zukunft der Filmbranche bedeutet. Derzeit ist Sora noch nicht öffentlich verfügbar, ausgewählte Filmemacher konnten jedoch bereits damit experimentieren. Zuletzt wurde erwartet, dass Sora noch in diesem Jahr auch der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird.

"Open AI verfolgt durch einen Prozess der schrittweisen Einführung von KI-Fortschritten eine bewusste Strategie der Zusammenarbeit mit der Branche, um eine sichere Implementierung zu gewährleisten und den Menschen eine Vorstellung davon zu geben, was am Horizont zu erwarten ist", heißt es dazu in einem Statement seitens Open AI: "Wir freuen uns auf einen kontinuierlichen Dialog mit Künstlern und Kreativen."

Künstliche Intelligenz wird in Hollywood als zweischneidiges Schwert betrachtet. Denn einerseits wird die Technologie schon jetzt unter anderem für die Postproduktion von Filmen und Serien genutzt, für weitere Szenarien wird viel Potenzial gesehen. Andererseits werden KI-Tools - welche in kurzer Zeit Texte, Bilder und auch Videos produzieren können - als Bedrohung für die Existenzgrundlage vieler Menschen gesehen.

So hatten sowohl Drehbuchautoren als auch Schauspieler im vergangenen Jahr gestreikt, um unter anderem einen Schutz ihrer Berufe vor zu starkem KI-Einsatz zu erwirken. Zudem sind die Filmstudios besorgt, dass ihr Material ohne ihre Zustimmung zum Trainieren der KIs genutzt werden könnte.

Viel Konkurrenz

Mit dem Vorpreschen dürfte sich Altman außerdem erhoffen, Pioniergewinne gegenüber der wachsenden Konkurrenz zu erzielen. So hatten Meta, Google und Alibaba zuletzt ebenfalls Konzepte zum Erstellen von Videos via KI präsentiert. Auch das für seinen Bildgenerator Stable Diffusion bekannte Stability AI arbeitet an einer derartigen Lösung, ebenso bieten Start-ups wie Pika und Runway ML entsprechende Video-Tools an.

Das Team von Runway ML hatte zuvor gegenüber Bloomberg verkündet, dass seine Software bereits millionenfach genutzt werde, unter anderem von professionellen Filmstudios im Bereich des Storyboarding oder zum Erstellen von Schnittmaterial und Special Effects. (red, 24.3.2024)