Mehrere Lufthansa-Flugzeuge
Der Tarifstreit bei der Lufthansa ist beendet.
AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

Frankfurt/Berlin – Im Tarifstreit über mehr Geld für das Bodenpersonal haben Lufthansa und Verdi eine Lösung erzielt und damit weitere Streiks abgewendet. "Wir haben eine Einigung", sagte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann am Mittwochabend nach der Schlichtung in Frankfurt. Dies sei auch eine gute Nachricht für die Fluggäste. "Wir sind mit dem Ergebnis der Schlichtung sehr zufrieden", sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.

Details wurden zunächst nicht bekannt. Einzelheiten sollen noch am Donnerstag in den jeweiligen Gremien der Tarifparteien beraten werden. Reschinsky erklärte, er gehe davon aus, dass die Verdi-Tarifkommission und die Beschäftigten in den Betrieben dem erzielten Kompromiss "in hohem Maße" zustimmen könnten.

Schlichtungsverhandlungen seit Montag

Am Montag hatten die Schlichtungsverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten begonnen. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) für die Gewerkschaft und der ehemalige Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, für die Airline haben als Schlichter geholfen, im zuletzt festgefahrenen Tarifkonflikt eine Lösung zu finden.

Verdi hatte die Verhandlungen nach der fünften Gesprächsrunde als gescheitert erklärt und eine Schlichtung angeboten. Die Lufthansa hatte zuletzt rund zehn Prozent Tariferhöhung bei 28 Monaten Laufzeiten neben einer Inflationsprämie geboten. Verdi forderte 12,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Beschäftigten hatten in den vergangenen Wochen mehrmals die Arbeit niedergelegt, um das Unternehmen unter Druck zu setzen. Der überwiegende Teil der Lufthansa-Flüge wurde gestrichen, jedes Mal mussten deshalb rund 100.000 Reisende ihre Pläne ändern.

AUA-Bordpersonal will bis Freitagmittag streiken

Bei der Lufthansa-Tocher AUA ist indes weiterhin von Donnerstagmitternacht bis Freitagmittag ein Streik des Bordpersonals angesetzt. Betroffen sind 400 Flüge mit rund 50.000 Passagieren. Die Gewerkschaft fordert einen Gehaltsabschluss über der Inflation. Die AUA bietet bis zu 18 Prozent mehr für Flugbegleiter sowie Piloten und bis zu 28 Prozent für Co-Piloten. Das Angebot bezieht sich auf zwei Jahre. AUA-Chefin Annette Mann hat für Donnerstagvormittag am Flughafen Wien eine Stellungnahme angekündigt. (APA, Reuters, red, 27.3.2024)