Lufthansa-Flugzeuge.
Das Lufthansa-Personal hat die Lohnziele der Gewerkschaft Verdi mit Streiks erreicht. Bei der österreichischen Tochter-Airline AUA steht das Ergebnis der Lohnverhandlungen noch aus.
AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

Frankfurt am Main / Frankfurt – Nach der Einigung im Tarifkonflikt sollen die Gehälter des Lufthansa-Bodenpersonals um bis zu 18 Prozent steigen. Die Beschäftigten sollen über eine Laufzeit von 24 Monaten in zwei Stufen mehr Gehalt bekommen, wie die Gewerkschaft Verdi und die Lufthansa am Donnerstag in Frankfurt mitteilten.

Zusätzlich wurden eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro und weitere Zulagen vereinbart. Die Einigung war mithilfe einer dreitägigen Schlichtung unter Leitung von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und dem früheren Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, zustande gekommen. Man sei mit dem Ergebnis "sehr zufrieden", hatte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bereits am Mittwoch gesagt.

AUA erst am Anfang des Lohnstreits

Der Lufthansa zufolge beträgt die durchschnittliche Steigerung der Gehälter bis Ende nächsten Jahres 12,5 Prozent. Untere und mittlere Lohngruppen werden über Sockelbeträge überdurchschnittlich angehoben. Dies trage auch dazu bei, dass Lufthansa ein attraktiver Arbeitgeber bleibe, hatte Personalvorstand Michael Niggemann erklärt.

Verdi hatte ursprünglich bei einer Laufzeit von einem Jahr 12,5 Prozent mehr Geld verlangt, während das Unternehmen vor der Schlichtung innerhalb von 28 Monaten zehn Prozent angeboten hatte. Verdi hatte in dem Tarifkonflikt fünf Warnstreikrunden organisiert und sich mit einer Urabstimmung auf unbefristete Streiks vorbereitet. Nun muss das Ergebnis in einer Mitgliederbefragung bestätigt werden, die bis Mitte April abgeschlossen sein soll.

Während es bei der Konzernmutter nun eine Einigung gibt, geht bei der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) der Streit weiter. Seit Donnerstagfrüh streikt das Bodenpersonal, denn die Piloten und Flugbegleiter der AUA wollen mit ihren Gehältern zu den Kollegen der Lufthansa aufschließen und beziffern die Differenz auf 40 Prozent. Der Streik dauert noch bis Freitagmittag an. Insgesamt fallen im Zuge dessen rund 400 Flüge aus, betroffen sind rund 50.000 Passagiere. Ihnen bietet die Fluglinie kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen an. (APA, 28.3.2024)