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Trafigura bekannte sich in dem Bestechungsverfahren schuldig.
REUTERS/Denis Balibouse

Bern/Washington/Brasilia – Der Rohstoffhandelskonzern Trafigura hat sich in einem Verfahren in den USA wegen Korruptionsvorwürfen schuldig bekannt und leistet eine Zahlung über knapp 127 Millionen Dollar. Dabei ging es um Bestechung brasilianischer Beamter durch frühere Trafigura-Angestellte.

Trafigura habe in Brasilien zwischen 2003 und 2014 Bestechungsgelder an Angestellte des Erdölkonzerns Petrobras bezahlt und damit Gewinne von mehr als 61 Millionen Dollar erzielt, teilte das US-Justizministerium am Donnerstag mit. So seien beim Ölhandel zwischen Petrobras und Trafigura Bestechungszahlungen von bis zu 20 Cents pro Barrel geflossen.

Trafigura soll kooperiert haben

Das US-Justizministerium anerkenne, dass Trafigura in der Untersuchung kooperiert und die Verantwortung übernommen habe. Auch würdige das Ministerium die proaktive Entscheidung, seit 2019 für die Anbahnung neuer Geschäfte auf den Einsatz von Drittparteien zu verzichten ebenso wie die Entwicklung verbesserter Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung, hieß es in einer Mitteilung von Trafigura.

Seinen Verwaltungssitz hat das international tätige niederländische Rohstoffhandelsunternehmen in Singapur und im Angebot unter anderem: Metalle, Mineralien, Öl und Erdölprodukte, Gas und Strom.

Trafigura wurde 1993 von Claude Dauphin - einem früheren leitenden Mitarbeiter von Marc Rich - zusammen mit weiteren ehemaligen Rich-Spitzenkräften gegründet. Auch das im Schweizer Kanton Zug ansässige Rohstoffhandelsunternehmen Glencore geht auf Unternehmensteile von Marc Rich zurück.

Der 1934 in Antwerpen geborene Rich (eigentlich Reich), starb 2013 in Luzern und besass neben dem belgischen Pass unter anderen auch einen israelischen, war 1983 in den USA angeklagt und nach Aussagen des damaligen Staatsanwalts und späteren New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani der grösste Steuerbetrüger in der Geschichte der USA. Rich hatte mit verschiedenen Diktatoren weltweit Geschäfte gemacht. (APA, 28.3.2024)