Bayern-Trainer Tuchel fordert den "nötigen Biss" und die "nötige Geschlossenheit".
AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

München – Im Klassiker der deutschen Bundesliga zwischen Bayern München und Borussia Dortmund dreht es sich am Samstag (18.30 Uhr/live Sky) ausnahmsweise nicht um die Tabellenführung. Die Bayern versuchen pflichtschuldig den Druck auf ihren um zehn Punkte enteilten Rivalen Bayer Leverkusen hochzuhalten, der BVB biegt überhaupt auf einen "Knaller-April" voller Topspiele ein, wie Verteidiger Mats Hummels meinte: "Das wird heftig. Da sehen wir, wo wir stehen."

Für Dortmund ist die Partie beim Erzrivalen der Auftakt zu anspruchsvollen Wochen mit den beiden Viertelfinalspielen in der Champions League gegen Atlético Madrid sowie den Partien gegen die Spitzenteams aus Stuttgart, Leverkusen und Leipzig. Bei nur einem Zähler Vorsprung auf Verfolger Leipzig steht der Tabellenvierte im Kampf um die Champions League-Qualifikation unter Zugzwang. "Wir dürfen uns nur wenige Ausrutscher leisten", weiß Trainer Edin Terzic. ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer fehlt gesperrt, Stammkeeper Gregor Kobel könnte wegen eines Magen-Darm-Virus ausfallen.

Mut macht dem BVB der jüngste Aufwärtstrend mit vier Pflichtspielsiegen nacheinander. Gegen den Ruhrpott-Klub spricht jedoch die bisher dürftige Ausbeute in den bisherigen vier Partien gegen Gegner aus den Top fünf mit nur einem von möglichen zwölf Punkten – und die Bilanz gegen die Bayern. Der bisher letzte Erfolg – am 10. November 2018 gelang in Dortmund ein 3:2 – liegt mittlerweile zehn Spiele zurück.

Dass auch die Bayern ihren Ansprüchen in dieser Saison bisher nicht gerecht wurden, hat nach Meinung von Terzic aber wenig Auswirkungen auf die Partie. "Was ich in den letzten Jahren gelernt habe: Gegen uns zeigen die Bayern immer ihr bestes Gesicht."

Das müssen die Bayern auch zeigen, wenn die Meisterschaft noch ein Thema sein soll. Momentan haben sie zehn Punkte Rückstand auf Leverkusen, noch nie hat eine Mannschaft einen so großen Rückstand zu dem Zeitpunkt noch aufholen können. "Es ist ein wichtiges Spiel mit großer Rivalität und Historie. Es wird ein emotionales, wichtiges, aufgeladenes Spiel", machte Tuchel die Bedeutung der Partie unabhängig der Tabellensituation klar.

Kane wieder dabei

Während der zuletzt angeschlagene Harry Kane wieder fit ist, fallen mit Manuel Neuer, Raphael Guerreiro (beide Muskelfaserriss) und Aleksandar Pavlovic (Mandelentzündung) drei Stammspieler aus. "Wir sind sehr überzeugt von uns. Wir haben einen guten Lauf und eine gute Stimmung. In den letzten Spielen waren wir sehr offensivstark. Wenn wir den nötigen Biss, die nötige Geschlossenheit zeigen, haben wir alle Möglichkeiten zu gewinnen", sagte Tuchel.

Tabellenführer Leverkusen kann bereits zuvor gegen Hoffenheim (8.) vorlegen, außerdem würde Leipzig mit einem Sieg über Mainz (16.) vorübergehend an Dortmund vorbeiziehen. Parallel dazu feiert Trainer Ralph Hasenhüttl sein Debüt auf der Trainerbank von Wolfsburg (14.). Die "Wölfe" gastieren in Bremen (10.), wo Kapitän Marco Friedl sein Comeback nach Verletzungspause feiern wird (alle 15.30). Am Sonntag (17.30) treffen die drittplatzierten Stuttgarter auf Heidenheim (11.). (APA, dpa, 29.3.2024)