Im Frühjahr 2023 wird ein Fall von Kindesmissbrauch öffentlich, der in Österreich bis heute viele erschüttert. Eine Mutter hatte ihren damals 12-jährigen Sohn monatelang geschlagen und misshandelt – zum Teil auf unvorstellbar grausame Weise. Das Kind musste hungern und mehrmals stundenlang in einer Hundetransportbox ausharren. Unterstützt wurde die Mutter dabei von einer älteren Bekannten.

Was den Fall noch brisanter macht: Der Kinder- und Jugendhilfe war die Familie bekannt. Zweimal besuchte sie die Familie nach Gefährdungsmeldungen durch Schule und Krankenhaus zu Hause. Trotzdem geht die Tortur für den Jungen weiter. Ende November 2022 fällt er schließlich ins Koma und überlebt nur knapp. Der Fall wird im Februar 2024 vor Gericht verhandelt.

Immer wieder kommen in Österreich wie auch in Deutschland schwere Fälle von Kindesmisshandlung ans Licht. Und lenken die Aufmerksamkeit auf ein Problem, das sonst in der Regel unsichtbar bleibt. Denn Kindesmissbrauch findet öfter statt, als man sich vorstellen mag. Meistens innerhalb der Familie.

In dieser Folge von "Inside Austria" rekonstruieren wir das Martyrium eines zwölfjährigen Jungen, der monatelang der Gewalt der eigenen Mutter ausgesetzt war. Wir wollen wissen, warum die Behörden trotz mehrmaliger Hinweise auf mögliche Misshandlungen nicht stärker eingeschritten sind. Wir sprechen über Kindesmisshandlung in Österreich und Deutschland und fragen, was passieren muss, damit Gewalt an Kindern verhindert wird. (red, 30.3.2024)

In dieser Folge zu hören: Michael Möseneder (Redakteur DER STANDARD), Anna Schwitzer (Leiterin des Kinderschutzzentrums Wien) und Martina Huxoll-von Ahn (stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbundes); Moderation: Margit Ehrenhöfer und Lucia Heisterkamp; Skript: Margit Ehrenhöfer und Lucia Heisterkamp; Redigat: Sandra Sperber; Gestaltung und Produktion: Christoph Neuwirth

Dieser Podcast wird unterstützt von LOOKAUT, der neuen Medienmarke der WKÖ. Die redaktionelle Verantwortung liegt beim STANDARD.
WKO