Polizisten und Feuerwehrleute auf einer Straße
Der Einsatz in der Stadt Ede.
AP/Aleksandar Furtula

Ein Mann hat in den Niederlanden über Stunden vier Geiseln in einem Café in seiner Gewalt gehabt und mit Messern bedroht. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Täter ergab sich am Samstagmittag in der Stadt Ede unweit von Arnheim und wurde festgenommen. Auf Videos war zu sehen, wie der maskierte Mann mit erhobenen Händen das Gebäude verließ und abgeführt wurde. Laut Staatsanwaltschaft ist er der Polizei bekannt. Alle vier Geiseln wurden freigelassen.

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Der Geiselnehmer hatte laut Staatsanwaltschaft einen Rucksack bei sich gehabt. Ob sich darin tatsächlich Sprengstoff befunden habe, wie zunächst befürchtet wurde, müsse noch untersucht werden, teilten die Ermittler bei einer Pressekonferenz mit. Der Täter war den Angaben zufolge vorbestraft.

Die Geiselnahme kurz vor dem Osterfest dauerte mehrere Stunden. Ein Großaufgebot der Polizei riegelte die Umgebung im Zentrum der Stadt ab. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte brachten sich in Stellung. Auch die Feuerwehr und Rettungskräfte waren an Ort und Stelle. Rund 150 Wohnungen wurden laut Polizei wegen der Bedrohungslage evakuiert.

Über Stunden war unklar, wie viele Geiseln in dem Café festgehalten wurden. Bei ihnen handelte es sich um vier Angestellte des Party-Cafés. Zwischen ihnen und dem Geiselnehmer habe es keine direkte Beziehung gegeben, erklärte die Oberstaatsanwältin. Kurz vor Mittag kamen drei von ihnen frei.

Kein terroristisches Motiv

Anzeichen für ein terroristisches Motiv gebe es nicht, teilte die Polizei der Provinz Gelderland auf X mit. Die Einsatzkräfte gingen schon früh von einem Geiselnehmer aus. Ob sie mit dem Mann in Kontakt stand, war kurz nach Ende der Geiselnahme unklar.

Die Polizei hatte dazu aufgerufen, das Zentrum der unweit von Arnheim in der Provinz Gelderland gelegenen Stadt zu meiden. Der Zugverkehr in der Gegend wurde eingestellt. Bürgermeister René Verhulst sprach von einer "schrecklichen Situation" für die Betroffenen. Er rief dazu auf, keine privaten Fotos oder Videos von dem Geschehen zu verbreiten. Mit Rücksicht auf die Geiseln und deren Angehörige sollten solche Aufnahmen nicht in sozialen Netzwerken geteilt werden, schrieb er.

Die Region um Ede ist vor allem bekannt für den Nationalpark De Hoge Veluwe mit seinen Wäldern, Heide- und Grasflächen sowie Binnendünen. Beliebt ist besonders die Heideblüte. (APA, 30.3.2024)