Traum erfüllt.
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Der niederländische Radprofi Mathieu van der Poel hat die 108. Flandern-Rundfahrt gewonnen. Beim zweiten von fünf Radsport-Monumenten der Saison setzte sich der Straßenrad-Weltmeister am Ostersonntag nach 270,8 km zwischen Antwerpen und Oudernaarde in Belgien durch. Zweiter wurde der Italiener Luca Mozzato (Italien/Arkea-B&B Hotels) vor dem Deutschen Nils Politt (UAE Team Emirates).

Van der Poel triumphierte nach 2020 und 2022 zum bereits dritten Mal beim wohl schwersten klassischen Eintagesrennen, damit ist er nun einer von acht Rekordgewinnern der Ronde. Mit einer Attacke am Koppenberg, rund 40 Kilometer vor dem Ziel, distanzierte Van der Poel seine Rivalen und fuhr den Rest des Rennens mit komfortablem Vorsprung nach Hause. Die Ziellinie überquerte der 29-Jährige, der auch schon Siege bei den Monumenten Paris-Roubaix und Mailand–Sanremo vorweisen kann, nach 6:05:23 Stunden.

Mathieu van der Poel hatte die Konkurrenz distanziert.
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"Ein Traum ist wahr geworden. Ich brauche ein paar Momente, um das zu verarbeiten", sagte van der Poel zu seinem Triple: "Es ist eines der härtesten Rennen, die ich je gefahren bin."

Vorjahressieger Tadej Pogacar war bei der Ronde van Vlaanderen nicht am Start, der Slowene lässt auch Paris-Roubaix am kommenden Sonntag aus und greift vor dem Giro wieder bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (27. April) ein. Bei Mailand-Sanremo, dem ersten Eintagesklassiker der Saison, war Pogacar Mitte März Dritter.

Der belgische Topstar Wout van Aert fehlte, nachdem er sich am Mittwoch bei der kleinen Ronde-Schwester "Quer durch Flandern" bei einem schweren Sturz mehrere Knochenbrüche zugezogen hatte.

Schon lange vor dem Start von Belgiens größtem Sport-Volksfest am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr hatten sich Tausende Fans bei teils widrigen Bedingungen an der Strecke eingefunden und für eine unvergleichliche Atmosphäre gesorgt. Vor allem an den neuralgischen 17 Anstiegen, den berühmten Hellingen wie dem Paterberg und dem Oude Kwaremont, sowie den sieben flachen Kopfsteinpflaster-Passagen herrschte großer Trubel.

Gall im Baskenland unterwegs

Felix Gall misst sich ab Montag bei der Baskenland-Rundfahrt mit gleich mehreren der Topstars. Der am Samstag bei einem Rennsturz glimpflich davongekommene Kapitän des Decathlon-Teams bekommt es nicht nur mit dem heuer bereits mehrfach siegreichen Tour-Champion Jonas Vingegaard zu tun. Auch Remco Evenepoel, Primoz Roglic und einige starke Youngsters wie Juan Ayuso unterziehen sich auf dem anspruchsvollen Terrain in Nordspanien einem Härtetest vor größeren Aufgaben.

Galls Rennwiedereinsteig nach einem Trainingsblock in der Heimat verlief am Samstag beim GP Indurain durch einen Sturz in einer Abfahrt unglücklich, mit Hautabschürfungen kam er aber glimpflich davon. Für den auf die Tour de France hinarbeitenden Osttiroler sind die sechs Etappen im Baskenland nach Paris-Nizza das zweite einwöchige Rennen des Jahres. Der 26-Jährige fühlt sich drei Wochen nach seinem neunten Rang in Frankreich bereit für den nächsten Schlagabtausch mit den Besten seiner Zunft. "Ich bin in guter Form und ich denke, dass ich erfolgreich abschneiden kann. Es sind viele starke Fahrer am Start, und ich bin einer davon", sagte Gall.

Der Vorjahreszehnte ist zuversichtlich, gegen die Übermacht der Topteams um Vingegaards Visma-Truppe mithilfe seiner besser aufgestellten Mannschaft bestehen zu können. "Unser Team ist heuer stärker. Wir werden sehen, was je nach Rennszenario passiert."

Nach dem Einsatz im Baskenland fährt der Sieger der Tour-Königsetappe des Vorjahres vor dem Höhepunkt im Juli mit dem Dauphine-Kriterium nur noch ein weiteres Etappenrennen. Vingegaard und andere Tour-Kapitäne gehen ähnlich vor - sie setzen bis Juni auf lange Höhentrainingsblöcke und nur noch wenige Rennkilometer. (sid, APA, red, 31.3.2024)