Die Polizei nimmt Greta Thunberg in Gewahrsam.
AFP/ANP/RAMON VAN FLYMEN

Amsterdam – Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist in Den Haag in den Niederlanden bei Straßenblockaden gleich zweimal von der Polizei vorübergehend festgenommen worden. Thunberg hatte sich am Samstag zunächst mit rund 100 Demonstranten an einem Versuch der Gruppe Extinction Rebellion (XR) beteiligt, zum wiederholten Mal eine Autobahn im Zentrum der niederländischen Stadt zu blockieren, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Als ein Polizeiaufgebot die Demonstranten von der Autobahn fernhielt, blockierten diese eine nahe gelegene andere Straße. Dort wurden Thunberg und weitere Aktivisten festgenommen und mit einem Bus weggebracht.

"Ich bin wegen des Klimaziels hier"

Die Klimaaktivistin sagte der Nachrichtenagentur telefonisch, dass ihre Festnahme friedlich verlaufen sei. "Aber darum geht es nicht, ich bin wegen des Klimaziels hier." Sie habe das Gefühl, dass sie ihre Botschaft in Den Haag gut herüberbringen konnte. "Seit Jahrzehnten werden den Menschen Taten versprochen. Es passiert einfach nichts. Wir werden sehen, ob es jetzt klappt."

Nachdem die Polizei Thunberg wieder freigelassen hatte, kehrte sie ins Zentrum von Den Haag zurück und beteiligte sich an einer erneuten Blockade, woraufhin Beamte sie dort erneut vorübergehend festnahmen.

Subventionen für fossile Brennstoffe abschaffen

Die Gruppierung Extinction Rebellion hatte am Samstag versucht, die durch das Zentrum von Den Haag führende Autobahn A12 zum 37. Mal seit dem Start ihrer Proteste im vergangenen Jahr zu blockieren. Bereits seit 2022 setzen die Klimaaktivisten immer wieder auf Blockadeaktionen an der A12, um gegen Subventionen für fossile Brennstoffe zu protestieren. Mit dem Protest vom Samstag will die Gruppe nach eigenen Angaben die niederländische Regierung vor einer weiteren geplanten Debatte zu dem Thema im Juni unter Druck setzen.

Im Juli 2022 hatte das niederländische Parlament die Regierung aufgefordert, einen Plan zur schrittweisen Abschaffung der Subventionen für fossile Brennstoffe vorzulegen, die auf 39,7 bis 46,4 Milliarden Euro geschätzt werden. Der Plan wurde bis heute nicht vorgelegt. (APA, 6.4.2024)