Bitcoin
Zehn Prozent der Befragten erwarten, dass der Bitcoin-Kurs über 75.000 Dollar steigt.
REUTERS/DADO RUVIC

Befragte Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA sind geteilter Meinung über die kurzfristige Wertentwicklung des Bitcoin. Laut einer Erhebung der Deutschen Bank erwartet etwa ein Drittel, dass die weltweit führende Kryptowährung bis zum Ende des Jahres unter 20.000 US-Dollar (18.500 Euro) fallen wird. Das wäre ein Abschlag von etwa 50.000 Dollar auf den aktuellen Preis des Tokens und würde ihn auf das Niveau des vergangenen Bärenmarkts des Jahres 2022 zurückbringen.

Dramen

Der Kurs des Bitcoin war im November 2022 auf unter 16.000 Dollar gefallen. Die wichtige Krypto-Handelsplattform FTX hatte sich kurz zuvor für zahlungsunfähig erklärt, was kurzfristig für viel Unsicherheit gesorgt hatte. Allerdings lag der Untergang von FTX nicht am Bitcoin-Markt.

Vielmehr hatte FTX-Chef Sam Bankman-Fried laut US-Justiz Milliarden aus dem Vermögen von FTX-Kunden ohne deren Wissen abgezweigt, um unter anderem riskante Geschäfte seines Hedgefonds Alameda Research zu finanzieren. Als diese Geschäfte schiefgingen, wurde auch FTX in den Strudel gerissen.

Zehn Prozent erwarten über 75.000 Dollar

Mit Blick auf die aktuelle Befragung sieht nur jeder Zehnte der über 3.600 Befragten den Bitcoin bis zum Jahresende über 75.000 Dollar. 40 Prozent denken, dass der Bitcoin in den nächsten Jahren florieren wird, während 38 Prozent sein Verschwinden erwarten. Gleichzeitig hielt weniger als 1 Prozent Krypto für eine bloße Modeerscheinung, wie die im März durchgeführte Umfrage der Deutschen Bank ergab.

Die erste und wichtigste Kryptowährung Bitcoin wurde am Dienstagvormittag auf der Handelsplattform Bitstamp bei etwa 70.200 Dollar gehandelt. Der Preis bleibt damit nahe am Rekordhoch von Mitte März von fast 74.000 Dollar. Der heurige Anstieg des Bitcoin-Kurses übertrifft bisher traditionelle Vermögenswerte, etwas mit Blick auf die globalen Aktienmärkte oder Gold.

Halving

Unter anderem hohe Zuflüsse in die erst drei Monate alten börsengehandelten Fonds für Bitcoin in den USA ließen den Wert des Tokens steigen. Bitcoin-Befürworter erwarten, dass die Nachfrage nach Kryptowährungen weiterhin zunehmen wird. Kritiker bemängeln hingegen, der Bitcoin habe keinen intrinsischen Wert und sei ein reines Spekulationsobjekt.

Der Bitcoin erfährt in diesem Monat das sogenannte "Halving". Bei diesem alle vier Jahre stattfindenden Ereignis wird das Neuangebot an Bitcoin-Token halbiert. Manche Marktbeobachter sehen das als Rückenwind für den Aufschwung. Experten warnen zugleich immer wieder vor deutlichen Kursschwankungen der Kryptowährung. (APA/dpa-AFX, 9.4.2024)