Zurückhaltend-zeitlose Ästhetik ist das bekannteste Kennzeichen für skandinavisches Design, auf das auch Polestar setzt. Denn der schwedische Hersteller leistungsstarker Premium Elektroautos möchte die Gesellschaft durch den Einsatz von Design und Technologie verbessern und den Übergang zu nachhaltiger Mobilität beschleunigen.
Nachhaltigkeit trifft auf Design
Auch mit den neuen Modellen, die 2024 auf den heimischen Straßen unterwegs sein werden, definiert Polestar die Begriffe "Premium" und "Luxus" neu: Mit unverwechselbarem skandinavischem Design und herausragender Fahrdynamik spricht etwa der Elektro SUV Polestar 3 alle Sinne an. Seine Interior Materialien stehen nicht nur für hochwertige Ästhetik und luxuriöse Haptik – sie wurden auch aufgrund ihrer Nachhaltigkeitsmerkmale wie "bio-attributed" MicroTech, tierschutzzertifiziertes Leder und vollständig rückverfolgbare Bezüge aus Wolle ausgewählt.
Ebenfalls neu auf dem Markt ist der Polestar 4, ein Elektro SUV Coupé, in dem zirkuläre und kohlenstoffarme Materialien zum Einsatz kommen: Im Innenraum werden ein Stricktextil, das zu 100 % aus recyceltem PET besteht, MicroTech-Vinyl mit Bio-Anteil und Nappallederbezüge, die unter Beachtung des geltenden Tierschutzrechts hergestellt werden, verwendet. "Als Designer können wir Begehrlichkeiten wecken", sagt Head of Design Maximilian Missoni, "und so die Nachfrage nach Produkten steigern, die unsere Zukunft und Ressourcen nachhaltig positiv beeinflussen können. Wir sehen uns zum Beispiel an, was Zulieferer an rezyklierten, neuen Materialien, Naturfasern, Wolle und Leder etc. anbieten." Der gebürtige Grazer gestaltet mit seinem Team in Göteborg die visuelle Identität der Marke.
Quiet Luxury
"Weniger ist mehr" ist das Motto bei allen Polestar-Modellen, in denen skandinavischer Minimalismus die Designsprache deutlich prägt. Inwiefern Werte auch im Luxussegment eine Rolle spielen und ob Zurückhaltung als Trend oder Sinnfrage begriffen werden kann, war deshalb Thema eines Polestar Talks Mitte März. Bei der Paneldiskussion sprachen Design-Expertinnen und Experten mit Standard RONDO Ressortleiter Michael Steingruber über die Luxusdefinition und über die Rolle der Nachhaltigkeit im Designprozess.
Eine Tendenz zur bewussteren Auswahl von Materialien und neuen Herstellungsprozessen erkennt Modedesignerin und Architektin Julia Körner: "In der Modewelt, wo Trends saisonal wechseln, bietet 3D-Druck auf Basis pflanzlicher oder recycelter Materialien eine revolutionäre Perspektive." 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts werden bereits in der Designphase festgelegt, sagt Benedikt Stonawski vom Designstudio ante up: "Als Designerinnen und Designer tragen wir große Verantwortung hinsichtlich ästhetischer Qualität und Nachhaltigkeit". Journalistin und CEO der Change Maker Hotels Petra Percher-Kropf erklärt, dass Quiet Luxury als Gegenbewegung zum 'Mehr-ist-Mehr' Ansatz starken Zuspruch erfährt und viele Menschen Minimalismus als Alternative zur Übersättigung suchen. "Das zeigt sich in der Mode ebenso wie in der Reisebranche, wo der wahre Luxus darin liegt, Energie zu tanken, neue Erfahrungen zu machen und bleibende Erinnerungen zu schaffen."
Was das nun mit Autos zu tun hat? Mehr, als auf den ersten Blick erkennbar ist, denn ein Auto ist das Design-Accessoire schlechthin. Und auch das soll in Zukunft möglichst wenig Klimaauswirkungen haben – weshalb Polestar sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 ein wirklich klimaneutrales Auto zu bauen.
