Künstliche Intelligenz (KI) kann im Jahr 2024 für allerlei verrückte Dinge verwendet werden: Sie generiert Texte, Bilder, Musik und Videos, und manche Menschen verwenden die Technologie, um für einen Halbmarathon zu trainieren oder Bier zu brauen. Die Nische von der Nische, aber ein trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb?) faszinierendes Anwendungsszenario hat nun der 3D-Drucker-Hersteller Bambu Lab geschaffen: Auf seiner Plattform Maker World ermöglicht er angemeldeten Usern, mit dem "Pixel Puzzle Maker" zweidimensionale Bilder in dreidimensionale Pixel-Puzzles zu verwandeln.

Pixel Puzzle
Das fertige Pixel-Puzzle soll ein Hingucker für Besucher sein.
Bambu Lab

Das Endresultat besteht aus einer Kunststoffplatte mit vielen quadratischen Löchern, in die kleine Stecker in verschiedenen Farben platziert werden, welche die einzelnen Pixel repräsentieren. Damit eignen sie sich unter anderem als Deko in Form einer ungewöhnlichen Darstellung des eigenen Lieblingsmotivs oder auch als Spielzeug, mit dem sich die eigenen Kinder – oder jung gebliebene Erwachsene – kreativ austoben können.

Die Erstellung ist zeitaufwändig, aber nicht sonderlich kompliziert. Benötigt wird neben einem Internetzugang und dem passenden Bild auch ein 3D-Drucker, der nicht zwingend von Bambu Lab stammen muss.

Vom Bild zum Pixel-Werk

Gestartet wird der Prozess mit einem Log-in in der Web-Oberfläche des Pixel Puzzle Maker und einem anschließenden Klick auf den "Start Pixelizing"-Button. Gewählt werden kann anschließend, ob man die Pixel-Blöcke acht oder vier Millimeter groß sein sollen, daraufhin kann schon das Bild hochgeladen werden.

Hier gibt es Einschränkungen: abgeraten wird von Bildern mit komplexen Lichtverhältnissen und Strukturen sowie von Gruppenfotos, empfohlen werden helle Farben und klare Linien. Das konnten wir im Test bestätigen: Ein detailliertes Einhorn vor einem psychedelischen Sternenhimmel in verschiedenen Farben war nach der Verpixelung nicht mehr zu erkennen, simple Comicfiguren mit einfachen Hintergründen lieferten jedoch passable Resultate.

Elon Musk als Pixel Puzzle
Screenshot aus dem "Pixel Puzzle Maker": Elon Musk ist mehr schlecht als recht getroffen.
Screenshot

Ist das Bild einmal hochgeladen, kann es noch auf Wunsch beigeschnitten werden und wird anschließend in 16 mal 16, 24 mal 24, 32 mal 32 oder 40 mal 40 Pixelblöcke zerlegt. Auch können die zu druckenden Farben ausgetauscht und einzelne Pixel auf Wunsch editiert werden. Die Handhabung ist leicht zu verstehen, kreatives Experimentieren ist hier jedoch gefragt. Schließlich wird noch ein Druckertyp gewählt, der mit dem im eigenen Haushalt vorhandenen vergleichbar ist.

Von der 3MF-Datei zum Pixel-Puzzle

Anschließend werden von der Plattform Dateien im 3MF-Format ausgegeben. "3MF" ist die Abkürzung für "3D Manufacturing Format", es enthält deutlich mehr Informationen als das sonst meist im 3D-Druck gebräuchliche STL-Format. Geöffnet werden können 3MF-Dateien unter anderem im Slicer, der von Bambu Lab selbst zur Verfügung gestellt wird. Und wer sich mit diesem Format unwohl fühlt, der kann sie hier auch in gewöhnliche STL-Dateien umwandeln.

3D-Drucker
Die einzelnen Bausteine werden im 3D-Drucker hergestellt.
Bambu Lab

Neben der Platte werden auch die Pixel in den einzelnen Farben ausgedruckt. Empfohlen wird seitens Bambu Lab, auf Rafts zu verzichten und stattdessen zum Beispiel mit einem Klebstift für die Haftung auf der Druckplatte zu sorgen. Wer trotzdem auf Rafts setzen will, der muss diese anschließend ablösen – was je nach Anzahl der Pixelblöcke eine recht zeitintensive Tätigkeit sein kann.

Das Einsetzen der quadratischen Blöcke in die Platte ist schließlich der finale Schritt dieses Maker-Projekts und Teil des Spaßes. Mal ganz abgesehen davon, dass man schließlich ein individuelles Pixel-Kunstwerk auf dem eigenen Schreibtisch platzieren kann. (stm, 27.4.2024)