Gegenüberliegendes Dach anvisieren, Distanz schätzen, ein letztes Mal tief einatmen, Anlauf – Sprung. Beim Zuschauen verkrampft man sich unweigerlich und beobachtet, wie ein junger Mann scheinbar mühelos von einem Häuserdach zum nächsten hopst. Der Springer gehört zur professionellen Parkour-Truppe aus England mit dem Namen Storror.

Bei der Sportart Parkour bewegt man sich springend, kletternd und laufend durch eine Stadt oder andere interessante Orte. Man erkundet die Architektur und die Umgebung auf ganz ungewohnte Weise, bahnt sich neue Wege und ignoriert (scheinbar) die Gesetze der Schwerkraft. Jeden Montag veröffentlicht die Gruppe auf Youtube ein neues Video von ihren Exkursionen, Trainings und kleinen Wettbewerben. In den 15 bis 30 Minuten kann man seinen Augen oft nur schwer trauen. Eines der bekanntesten Videos hat rund 96 Millionen Aufrufe und zeigt, wie drei der Gruppe in Hongkong über die Dächer flüchten.

Lucky Escape from Street parkour 🇬🇧
STORROR

Ja, was sie machen, ist nicht immer gesetzeskonform. Allerdings sieht man in den Videos, dass sie stets darauf bedacht sind, nichts zu beschädigen. Sie gehen auch immer freundlich und schlichtend auf die Anwohnenden zu. Mit einer guten Portion Humor und einer lausbubenhaften Art ziehen sich die Anfang 30-Jährigen währenddessen gegenseitig auf und motivieren einander. Sie wählen oft Szenarien, die man auch in Blockbustern sehen könnte: verlassene Dörfer, riesige Staudämme und überirdische Gesteinsminen. Wer träumen möchte, auch so fliegen und springen zu können, dem sei dieses Montagsprogramm wärmstens empfohlen. (Natascha Ickert, 19.4.2024)