Christoph Wiesner würde vegetarisch leben, wenn er nicht seine eigenen Schweine züchten und schlachten würde. Unsere Kollegin Toni Titze isst Fleisch, auch wenn sie nicht immer die genaue Herkunft kennt. Das Schlachten gehört zum Fleischkonsum dazu, auch wenn viele Fleischesser:innen das gerne verdrängen.

"Wer Tiere isst, muss mit ihrem Tod leben. Die Erfahrung der Schlachtung war früher eine Normalität in unserer Kultur und fester Bestandteil des Fleischkonsums. Heute ist dieser essenzielle Akt selten geworden", schreibt der 53-jährige Christoph auf seiner Webseite. Auf seinem Selbstversorgerhof im Wischathal bietet er deshalb Schlachtkurse an und wünscht sich, dass dessen Teilnehmer:innen ein Bewusstsein für das Handwerk und ihren eigenen Fleischkonsum entwickeln.

Christophs Tiere leben und sterben nicht wie die meisten Schweine, die in Österreich verzehrt werden. In Österreich wurden 2023 über 4,6 Millionen Schweine geschlachtet, die ihr Leben zuvor großteils auf harten Vollspaltenböden verbracht haben. Die Schlachtung ist meist mit Lärm, Stress und Angst verbunden. Ihr Fleisch landet - meist schon portioniert verpackt - als Alltagsprodukt in den Supermärkten. Um vom Fleisch als Produkt wieder zurück zum Tier zu kommen, hat sich unsere Kollegin Toni im Selbstversuch damit konfrontiert, ob sie ein Schwein schlachten kann und wie dessen Verarbeitungsprozess überhaupt aussieht. (Antonia Titze, 23.4.2024)