Schneeräumarbeiten
Teile der Steiermark präsentieren sich tief winterlich.
APA/ERWIN SCHERIAU

Graz/Klagenfurt – Nach dem frühzeitigen Sommerwetter mit Temperaturen um die 30 Grad Celsius zieht aktuell eine Kaltfront über Österreich. Schneefälle haben am Dienstagvormittag insbesondere im Süden Österreichs für Probleme gesorgt. In der Südweststeiermark ist es zu etlichen Stromausfällen gekommen. In der Früh waren rund 100 Trafostationen und 3400 Haushalte betroffen, wie die Energie Steiermark mitteilte. Getroffen hatte es vor allem die Region südwestlich von Leibnitz. Für die Reparaturarbeiten wurden zusätzliche Monteure aus Graz und der Oststeiermark angefordert, teilte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark, mit. Am Nachmittag hieß es, die Versorgung sei großteils wiederhergestellt.

Die Arbeiten hätten "im Großen und Ganzen sehr gut funktioniert", hieß es seitens der Energie Steiermark am Dienstagnachmittag. Teilweise wurden die Schäden provisorisch behoben. Etwas mehr als 100 Haushalte seien gegen 14.15 Uhr noch ohne Stromversorgung gewesen, sagte Harnik-Lauris zur APA.

Baum auf fahrenden Lkw gestürzt

Ein Italientief hatte Montagabend winterliche Verhältnisse in die südwestliche Steiermark gebracht. Die Schneefallgrenze sank in den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg auf bis 300 Meter Seehöhe. Betroffen waren auch die Weinbaugebiete bis nach Leutschach und Eibiswald. Die "Triebe sind momentan sehr fragil und brechen leicht", sagte Weinbauberater Martin Palz von der Landwirtschaftskammer Steiermark am Dienstag. Der frische Schnee könne in höheren Lagen zu Schäden führen. Durch die Rekordtemperaturen Anfang April sei die Weinentwicklung weiter fortgeschritten und die Triebe bereits rund zehn bis 15 Zentimeter länger als sonst, erklärte Palz: "Das ist eigentlich das Grundübel. Wir sind gute zwei Wochen voraus." Die Wetterlage werde sich bessern, den Schaden werde man erst gegen Ende der Woche beziffern können.

Tiefwinterlicher Blick
April, April, der macht, was er will. Hier der Blick auf die Ortschaft Pack im Bezirk Voitsberg.
APA/ERWIN SCHERIAU

Die Schneelast auf den belaubten Bäumen führte zu Schneebruch. Vonseiten der Energie Steiermark ging man von einer Entschärfung der Situation um die Mittagszeit aus. Feuerwehren wurden zu Fahrzeugbergungen hinzugezogen: So traf ein durch die Schneelast umgefallener Baum auf der Sulmtal Straße (B74) zwischen Heimschuh und Großklein einen fahrenden Lkw. Das Fahrzeug wurde in den Straßengraben geschleudert, der slowenische Fahrzeuglenker wurde dabei leicht verletzt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Wegen der Gefahr weiterer umstürzender Bäume blieb die B74 vorerst für den gesamten Verkehr gesperrt.

Der Wintereinbruch hat in Kärnten für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Auf einigen höher gelegenen Straßen wurde Schneekettenpflicht verhängt, etwa über den Loiblpass nach Slowenien (B91), für die Turracher Straße (B95) in die Steiermark und die Katschberg-Straße (B99) nach Salzburg. Für den Loiblpass wurde die Schneekettenpflicht am Montag in der Früh nach erfolgter Schneeräumung bereits wieder aufgehoben. (red, APA, 23.4.2024)