Hier regiert die WSG.
APA/EXPA/JOHANN GRODER

Innsbruck - Drei Tage nach dem 3:0-Heimsieg über die WSG Tirol hat es die Wiener Austria verabsäumt, nachzulegen. Am Dienstag kassierte die Elf von Michael Wimmer bei den Tirolern durch einen unglücklichen Handelfmeter im Finish eine 0:1-(0:0)-Niederlage, vier Runden vor Ende der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga schmolz der Vorsprung des Tabellenführers auf den WAC damit auf drei Punkte. Die WSG tat hingegen einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Dank des von Denis Tomic verwerteten Elfers beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Lustenau bereits zehn Punkte, im Heimspiel gegen die Vorarlberger würde den Tirolern bereits ein Remis reichen, um das Oberhausticket für die kommende Saison zu fixieren. Die Austria musste die erste Niederlage in der Qualigruppe hinnehmen und ging erstmals nach elf Partien gegen die WSG wieder als Verlierer vom Platz.

Zerfahrene Partie in Innsbruck

Die Wiener starteten mit einer Großchance, bei der sich Andreas Gruber vom herauslaufenden WSG-Goalie Adam Stejskal irritieren ließ und am Tor vorbeischoss (6.). Die Hausherren überstanden die erste violette Drangperiode und arbeiteten sich nach einer Viertelstunde besser ins Spiel. Mehrmals tauchten die Tiroler gefährlich im Strafraum der Austria auf, brachten vorerst aber keine bzw. keine guten Abschlüsse zustande. Die defensiv orientierte WSG mit ihrer Fünferkette profitierte in dieser Phase von der Behäbigkeit im Angriff der Wiener und setzte weiter Nadelstiche. Aleksander Buksa köpfelte zwei Man neben das Tor (34./40.).

Bis zum Ende blieb die Partie zerfahren. Bei einem Missverständnis zwischen Früchtl und Hakim Guenouche im Finish hatte die Austria noch Glück, kein Eigentor zu kassieren (81.), wenige Szenen später dann aber richtig Pech. David Gugganig köpfelte Abwehrmann Marvin Martins an der Hand an, nach VAR-Studium entschied Schiri Alan Kijas auf Elfmeter. Diesen verwertete Tomic souverän zum Endstand. In der Nachspielzeit sah Guenouche nach einer Notbremse gegen Lukas Sulzbacher in der gegnerischen Hälfte noch Rot (93.).

Linz feiert Ronivaldo

Blau-Weiß Linz hat einen ganz großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Der Aufsteiger feierte im Hofmann Personal Stadion dank eines Doppelpacks von Ronivaldo (62., 88./Elfmeter) gegen Altach einen 2:1-Erfolg und baute den Abstand auf Schlusslicht Austria Lustenau auf acht Punkte aus. Diesen Vorsprung hat auch der neue Vorletzte aus Altach, der aufgrund des schlechteren direkten Vergleiches zurückfiel.

Für die Linzer war es der erste Sieg seit dem 2:0 im Heimderby gegen den LASK am 12. November 2023 und nach 13 erfolglosen Anläufen. Der Triumph war aufgrund einer Leistungssteigerung nach der Pause auch durchaus als verdient einzustufen. Im vierten Liga-Saisonduell gab es damit erstmals einen Sieger. Die Vorarlberger, für die nur Mohamed Ouedraogo (2.) traf, kassierten nach sieben ungeschlagenen Partien wieder einmal eine Niederlage. Für die Altacher geht es bereits am Freitag in der 29. Runde bei der Wiener Austria weiter, die Linzer sind am Samstag beim WAC zu Gast.

Lustenau Richtung Abstieg

Austria Lustenau hat trotz eines beherzten Auftritts den nächsten Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg hinnehmen müssen. Das Team von Andreas Heraf verlor gegen den WAC 1:2 (0:0). Damit wird die Luft im Abstiegskampf für die Vorarlberger vier Spiele vor Schluss immer dünner. Die Lavanttaler hingegen machten einen großen Schritt Richtung Europacup-play-off.

Augustine Boakye traf mit seinem Tor in der 50. Minute zur Führung der Gäste, Lukas Fridrikas glich in der 77. Minute aus. Thierno Ballo sorgte in der 87. Minute mit einem Traumtor für die Entscheidung. Der WAC feierte damit den ersten Sieg seit zwei Monaten. Lustenau konnte die letzten sechs Partien nicht gewinnen und belohnte sich, wie schon beim 1:1 am Samstag, nicht für einen guten Auftritt. (APA; 23.4.2024)

Bundesliga (28. Runde) - Qualifikationsgruppe (6. Runde):

WSG Tirol - Austria Wien 1:0 (0:0)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Kijas

Tor:
1:0 (87.) Tomic (Handelfmeter)

WSG: Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Geris - Blume (70. Ogrinec), Naschberger, Kronberger (70. Taferner) - Prelec, Buksa (76. Tomic)

Austria: Früchtl - Martins, Plavotic, M. Meisl - Ranftl, Fischer, Wels (64. Holland/81. Asllani), Krätzig - Gruber, Huskovic (64. Vucic), Fitz (64. Guenouche)

Rote Karte: Guenouche (93./Austria/Notbremse)

Gelbe Karten: Bacher, Sulzbacher bzw. keine

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SC Austria Lustenau - WAC 1:2 (0:0)
Bregenz, ImmoAgentur Stadion, 2.798 Zuschauer, SR Lechner.

Tore:
0:1 (50.) Boakye
1:1 (76.) Fridrikas 1:2 (87.) Ballo

Lustenau: Schierl - Anderson, Boateng, Lins, Berger - Grabher, Chato (59. Gmeiner), Gorzel (46. Surdanovic) - Bobzien, Cisse, Fridrikas

WAC: Gütlbauer - Diabate, Omic, Scherzer - Veratschnig, Tijani, Leitgeb, Ibertsberger (83. Piesinger) - Jasic (83. Scharfetter) - Ballo, Boakye (65. Zimmermann/90. Sabitzer)

Gelbe Karten: Lins bzw. Ibertsberger

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FC Blau-Weiß Linz - SCR Altach 2:1 (0:1)
Linz, Hofmann Personal Stadion, 4.000 Zuschauer, SR Pfister.

Tore:
0:1 ( 2.) Ouedraogo
1:1 (62.) Ronivaldo
2:1 (88.) Ronivaldo (Elfmeter)

BW Linz: Schmid - Pasic, Maranda, Strauss - S. Seidl (46. Ibrahimi/93. Schantl), Haudum (46. Mitrovic), Briedl, Pirkl - Mensah (46. Dobras), Ronivaldo (91. Feiertag), Noß

Altach: Schützenauer - Reiner, L. Gugganig, Koller (89. Estrada) - Jurcec (65. Gebauer), Jäger, Demaku (39. Bahloul), Ouedraogo - Bähre, Nuhiu (65. Santos), Fadinger (89. Reiter)

Gelbe Karten: Mensah, Haudum, Dobras, Noß bzw. Demaku, Jäger, Reiner