Es brauche in Österreich höhere Impfraten und mehr kostenlose Impfungen für alle, da sind sich Ärztekammer und Apothekerkammer einig. Wo das Impfen künftig stattfinden soll, sorgt aber für Clinch.

Impfung Spritze Kind Impfbereitschaft 
In Österreich sind einige Kinderimpfungen gratis. Es könnten bald mehr werden, da derzeit Gespräche über eine Erweiterung des kostenlosen Impfprogramms laufen.
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Zuletzt trieb die Apothekerkammer das Thema in ihrem Sinne voran: Mitte April ließ sie wissen, dass man künftig dank einschlägig fortgebildeten Personals in 1000 Apotheken Influenza-, FSME- oder Covid-19-Auffrischungsimpfungen anbieten könnte. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wäre dafür.

Allerdings blockiert die Ärztekammer dies: Die Sicherheitskriterien beim Impfen dürften nicht aufgeweicht werden, appellierte Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart am Donnerstag bei einer Pressekonferenz an die Entscheidungsträger. Impfen sei mehr als ein Stich, es sei davor die Impftauglichkeit zu prüfen. Es gebe auch dank eines "engmaschigen Netzes von Einzelordination, Gruppenpraxen und Primärversorgungseinheiten" keine Versorgungslücken, ist Steinhart überzeugt.

Um die Impfbereitschaft zu steigern, solle der Impfpass im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung kontrolliert werden, auch Goodies als Anreiz seien für die Kammer denkbar. Im Rahmen des elektronischen Impfpasses wünscht sich die Ärztekammer automatische Reminder, die an fällige Impfungen erinnern. (spri, 2.5.2024)