Tadej Pogacar (links) wurde von Jhonatan Narvaez und Maximilian Schachmann geschlagen.
REUTERS/Jennifer Lorenzini

Turin - Topfavorit Tadej Pogacar hat sich zum Auftakt des Giro d'Italia mit Platz drei begnügen müssen. Der Slowene aus dem UAE-Team wurde nach anspruchsvollen 140 km von Venaria Reale nach Turin im Sprint einer Dreiergruppe vom Ecuadorianer Jhonatan Narvaez (Ineos) und hauchdünn auch vom Deutschen Maximilian Schachmann (Bora) geschlagen. Für Narvaez ist es der zweite Giro-Etappensieg nach einem Erfolg 2020, im Vorjahr hatte er die Österreich-Rundfahrt gewonnen.

Zieleinfahrt der 1. Etappe im Video
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Nun darf sich der 27-Jährige das Rosa Trikot des Gesamtführenden überstreifen, das er am Sonntag bei der Bergankunft zum Santuario di Oropa verteidigen muss. Pogacar fehlen aufgrund der Vergabe von Bonussekunden sechs Sekunden auf Narvaez, andere hoch eingeschätzte Gesamtwertungsaspiranten verloren einige mehr. Andere wie Romain Bardet fielen bereits im Anstieg zum Colle della Maddalena rund 20 km vor dem Ziel deutlich zurück.

Zahlreiche restliche Begleiter schüttelte der attackierende Pogacar im letzten steilen Bergaufstück drei Kilometer vor dem Ziel ab, Narvaez und Schachmann konnten aber folgen und behielten im flachen Zielsprint die Oberhand. "Das fühlt sich großartig an - ein sehr spezieller Sieg für mich. Wir wussten, dass mir diese Etappe liegt, mein Team hat gut für mich gearbeitet", sagte Narvaez.

Die vier Österreicher, darunter der ziemlich früh zurückgefallene Pogacar-Helfer Felix Großschartner, kamen nicht ins Spitzenfeld.

Tragedia di Superga

Die erste Etappe hatte vor dem Start für Diskussionen gesorgt, die Strecke führte über den Superga, den Hügel, auf dem vor genau 75 Jahren die große Fußballmannschaft des AC Turin mit dem Flugzeug in den Tod gestürzt war. Die Tifosi hatten sich das traurige Jubiläum anders vorgestellt und liefen deshalb Sturm. Während des Rennens gedachten sie am Samstag der Toten der "Tragedia di Superga".

Der Giro endet am 26. Mai traditionell in Rom. Bis dahin liegen vor den 176 Fahrern noch 20 Etappen mit mehr als 3200 km und fast 45.000 Höhenmetern. Die Königsetappe am 19. Mai führt vom Gardasee über 222 km und 4500 Höhenmeter nach Livigno. Schon auf der zweiten Etappe geht es hoch hinaus: Das Teilstück von San Francesco al Campo nach Santuario di Oropa endet nach 161 km mit einer Bergankunft. (APA, sid, red, 4.5.2024)

1. Etappe, Venaria Reale - Turin (140 km):

1. Jhonatan Narvaez (ECU) Ineos 3:14:23 Stunden
2. Maximilian Schachmann (GER) Bora
3. Tadej Pogacar (SLO) UAE, alle gleiche Zeit.

Weiter: 84. Rainer Kepplinger (AUT) Bahrain +8:13 Min.
88. Felix Großschartner (AUT) UAE +9:29
95. Tobias Bayer (AUT) Alpecin +10:58
101. Patrick Gamper (AUT) Bora, gleiche Zeit.

Gesamtwertung:

1. Narvaez 3:14:13
2. Schachmann +3 Sek
3. Pogacar +6