Riesige Wolken über Berlin.
Die Folgen des Klimawandels werfen bereits lange Schatten.
IMAGO/Achille Abboud

Reading – Ein Ende der Temperaturrekordserie ist nicht abzusehen: Der April 2024 war der elfte Monat in Folge, der wärmer als alle seine gemessenen Vorgänger war. Er war zudem der erste verlässlich dokumentierte April mit einer globalen Durchschnittstemperatur von über 15 Grad. Dies berichtet der EU-Klimawandeldienst Copernicus. Es dürfte in ähnlicher Weise weitergehen: Die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen würden "die globale Temperatur weiter in Richtung neuer Rekordwerte treiben", erklärte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo am Dienstag.

Der Copernicus Climate Change Service (C3S) veröffentlicht monatsweise, wie es um die weltweiten Klimawerte steht. Die Daten zu globalen Luft- und Meeresoberflächentemperaturen, Meereisbedeckung und Niederschlägen basieren auf computergenerierten Analysen und auf dem ERA5-Reanalysedatensatz, der Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt zusammenführt.

Grafik Oberflächenlufttemperaturen
Die Grafik zeigt die Abweichung der oberflächennahen Lufttemperatur vom Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020.
Grafik: Copernicus Climate Change Service/ECMWF

Die wichtigsten Copernicus-Ergebnisse

"El Niño hat Anfang des Jahres seinen Höhepunkt erreicht, und die Meeresoberflächentemperaturen im östlichen tropischen Pazifik kehren nun zu neutralen Bedingungen zurück", sagte Buontempo. "Während jedoch Temperaturschwankungen, die mit natürlichen Zyklen wie El Niño verbunden sind, kommen und gehen, wird die zusätzliche Energie, die durch die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen im Ozean und in der Atmosphäre gebunden wird, die globale Temperatur weiter in Richtung neuer Rekorde treiben." (APA, red, 8.5.2024)