Vamed Firmensitz in Wien
Die Vamed wird in Österreich neu aufgestellt.
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Wien / Bad Homburg – Ein Konsortium der Baukonzerne Porr und Strabag übernimmt das Österreich-Kerngeschäft des heimischen Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters Vamed für 90 Millionen Euro. Übernommen werden Anteile an mehreren Thermen in Österreich (u. a. Therme Wien, Geinberg, St. Martins), die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH Wien) und das österreichische Vamed-Projektgeschäft, wie das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte.

Republik Österreich mit Anteilen

Der Krankenhausdienstleistungsbereich (Umsatzanteil 30 Prozent) wird an den Vamed-Mehrheitseigentümer Fresenius übertragen. Das internationale Projektgeschäft ("Health Tech Engineering") soll "schrittweise und geordnet zurückgeführt" werden. Dieser Prozess soll bis 2026 "weitgehend abgeschlossen sein". Die laufenden Projektverträge werden erfüllt. Auf das internationale Projektgeschäft entfielen zuletzt rund 15 Prozent des Vamed-Umsatzes. "Für die betroffenen Mitarbeiter streben wir sozialverträgliche Lösungen an", so Vamed-Chef Klaus Schuster.

Vamed gehört zu 77 Prozent dem deutschen Gesundheitskonzern Fresenius, zehn Prozent hält die B&C Holding und 13 Prozent die Republik Österreich. Der Umsatz des Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters lag zuletzt bei über zwei Milliarden Euro. Im Mai 2023 hatte Fresenius-Chef Michael Sen von schweren strukturellen Problemen bei der Vamed berichtet und eine Überprüfung angekündigt. Der deutsche DAX-Konzern kündigte damals an, den Klinikdienstleister und Thermenbetreiber trotz einer Mehrheitsbeteiligung künftig nur noch als Investment zu behandeln.

Der Erwerb des Österreich-Geschäfts der Vamed soll über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft erfolgen, an der Porr und die Strabag zu je 50 Prozent beteiligt sein werden. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörden. "Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe in diesem Segment weiter erhöhen und unsere Kompetenz im technischen Facility-Management, konkret im anspruchsvollen Medizinbereich, erweitern", so Strabag-Chef Klemens Haselsteiner. "Wir freuen uns auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Wien im Rahmen der Betriebsführung und der Bauprojekte des AKH – uns ist bewusst, welche große Verantwortung wir damit übernehmen", sagte Porr-CEO Karl-Heinz Strauss. (APA, 8.5.2024)