Sie wurden ihren Eltern entrissen und in Internate gebracht, wo sie nicht selten Opfer von Misshandlungen, Krankheiten oder sexuellen Missbrauchs wurden. Der kulturelle Genozid an der indigenen Bevölkerung Kanadas gehört zu den dunkelsten Kapiteln des Landes. Die sechsteilige Serie Little Bird – Donnerstag um 21.45 Uhr auf Arte und schon jetzt in der Arte-Mediathek – setzt im Jahr 1968 an, als in einem kanadischen Reservat das fünfjährige indigene Mädchen Bezhig und seine Geschwister durch staatliche Behörden ihrer Familie entrissen werden.

Patti Little Bird (Ellyn Jade) versucht verzweifelt, ihre Kinder von den Behörden zurückzubekommen.
Patti Little Bird (Ellyn Jade) versucht verzweifelt, ihre Kinder von den Behörden zurückzubekommen.
Foto: ZDF, Steve Ackerman/Fremantle

Der Vorwurf lautet: Sie seien vernachlässigt worden. 18 Jahre später feiert Bezhig, die von einer jüdischen Familie adoptiert wurde und jetzt Esther Rosenblum heißt, ihre Verlobung. Doch die Erinnerungen an ihre Ursprungsfamilie reißen tiefe Löcher in ihr Leben, und so macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Basierend auf wahren Begebenheiten arbeitet die Serie exemplarisch ein Schicksal auf, das stellvertretend für tausende Verschleppte steht. Sehr lohnend! (Oliver Mark, 22.5.2024)