In ihrem zweiten Polizeiruf 110, zu ­sehen am Sonntag in der ARD, drängt sich die Liebe ins Leben von Kommissarin Cris Blohm (Johanna Wokalek). Das Verwaltungsgebäude der prominenten Münchner Leihwagenfirma Hechtle, ein bis auf ein Archiv ungenutzter Bau, ist in Flammen aufgegangen, eine Frau ist dabei zu Tode gekommen – doch der fesche Brandexperte Hanno Senoner (Golo Euler) kann seine Augen nicht von der zurückhaltenden Polizistin lassen.

Cris Blohm (Johanna Wokalek) und Hanno Senoner (Golo Euler) genießen ihre Zweisamkeit.
Cris Blohm (Johanna Wokalek) und Hanno Senoner (Golo Euler) genießen ihre Zweisamkeit.
Foto: BR/Sappralot Productions GmbH/Alexander Fischerkoesen

Blohms Ermittlerkollegen Dennis Eden (Stephan Zinner) bringt das zur Weißglut. Der schöne Hanno hat ihn einst an der Polizeischule lächerlich gemacht, und dass der gut trainierte Kollege für den Feuerwehrkalender posiert hat, erfüllt ihn mit Neid. Doch es hilft nichts: Zwischen Cris und Hanno entspinnt sich eine Affäre, sie teilen das Bett, feiern auf dem Balkon und baden nackt im Teich.

Dann aber stellt sich heraus: Die Tote aus dem abgebrannten Haus war irregulär in Deutschland. Die Kolumbianerin hat schwarz für die Hausverwaltung ­gearbeitet. Nur der Wachmann, Herr Busch (Gerhard Wittmann), kannte sie näher. Was hat dieser einsam lebende, nervöse Mann mit dem Brand zu tun? Hat er gar im Auftrag der Familie ­Hechtle agiert, die in einem protzigen Bürobau den Schein eines funktionierenden ­Familienbetriebs zu wahren versucht?

Der Showdown findet am Rande eines Firmenfests auf dem Land statt, wo Hanno Senoner und Kollegen das Feuerwerk ausrichten. In der alpinen Sommeridylle, die glückliche Menschen im offenen Cabriolet auf gut ausgebauten Straßen durchqueren – und wo Wanderer die höchsten Gipfel erklimmen –, kommt eine wenig romantische Wahrheit ans Licht. Höchst sehenswert. (Irene Brickner, 26,5,2024)