Die Unruhen, die durch eine Wahlrechtsreform ausgelöst wurden, dauern seit fast zwei Wochen an.
AFP/THEO ROUBY

Paris – Einen Tag nach dem Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ist auf der Pazifikinsel Neukaledonien Medienberichten zufolge erneut ein Mensch getötet worden. Ein 48-Jähriger sei am Freitag von der Polizei erschossen worden, meldeten mehrere Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ein Sender berichtete, zwei Beamte seien von einer etwa 15-köpfigen Gruppe angegriffen worden. Daraufhin habe einer der Polizisten seine Waffe eingesetzt. Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Insgesamt wurden damit bei den seit fast zwei Wochen anhaltenden Unruhen in dem französischen Überseegebiet bisher sieben Menschen getötet. Auslöser ist eine Wahlrechtsreform, die es zugezogenen Franzosen erlauben soll, an Provinzwahlen in Neukaledonien teilzunehmen, wenn sie dort mindestens zehn Jahren gelebt haben. Die indigene Bevölkerung der Kanak befürchtet, dass dadurch ihr Einfluss schwindet. Macron war am Donnerstag zu einem eintägigen Besuch in Neukaledonien. In der Hoffnung, die Lage zu beruhigen, hatte er erklärt, dass die Reform zunächst nicht umgesetzt werde. Forderungen, das Vorhaben komplett zu kippen, kam er jedoch nicht nach. (Reuters, 24.5.2024)