Goalie Lukas Dostal hatte mit seinem "shutout" gegen die USA maßgeblichen Anteil am Einzug der Gastgeber ins Halbfinale.
EPA/MARTIN DIVISEK

Ostrava/Prag – Gastgeber Tschechien befindet sich bei der Eishockey-Weltmeisterschaft auf Goldmission. Mit Hilfe der Heimfans in Prag will das Team von Cheftrainer Radim Rulik erstmals seit 2010 wieder den Titel holen. In den Weg stellt sich am Samstag (14.20 Uhr/live auf ORF Sport +) die bei diesem Turnier noch ungeschlagenen Schweden. Im zweiten Semifinale trifft Titelverteidiger Kanada auf die Schweiz (18.20 Uhr). Das Finale findet am Sonntagabend statt (20.20 Uhr).

Tschechien hat ein wenig Anlauf gebraucht, um beim Heimevent in Fahrt zu kommen. In der Gruppenphase setzte es zwei knappe Niederlagen gegen Kanada (3:4 n.V.) und die Schweiz (1:2 n.P.). Der sechsfache Weltmeister erhielt pünktlich vor dem Viertelfinale Verstärkung in Form einer NHL-Infusion durch die Boston-Bruins-Profis David Pastrnak und Pavel Zacha. Letzterer war es auch, der den 1:0-Sieg gegen die USA in der Runde der letzten acht durch einen kuriosen Treffer bewerkstelligte.

Der eigentliche Matchwinner war allerdings Goalie Lukas Dostal, der die US-Amerikaner zur Verzweiflung trieb und ein "shutout" verbuchte. "Er ist unglaublich. Er ist ein Fels in der Brandung und wir sind so froh, ihn hier zu haben", lobte Teamkollege Dominik Kubalik den 23-jährigen Torhüter der Anaheim Ducks. Mit seinen Paraden brachte Dostal die ausverkaufte Prager O2-Arena in Ekstase. "Unsere Fans sind absolut verrückt. Ich bin so glücklich, vor ihnen zu spielen", meinte der Keeper nach der Partie.

Darauf müssen auch die Schweden gefasst sein. "Das wird eine phänomenale Erfahrung. Ich freue mich riesig auf die Gelegenheit, in Prag vor 18.000 Zuschauern gegen den Gastgeber zu spielen", sagte der zweifache Stanley-Cup-Sieger Victor Hedman. Das Drei-Kronen-Team, das erstmals seit dem Titel 2018 wieder in einem WM-Halbfinale steht, spielte bisher ein starkes Turnier. Im Viertelfinale aber mühten sich die Blau-Gelben gegen den bisher nicht überzeugenden Nachbarn Finnland zu einem 2:1-Erfolg nach Verlängerung.

Die ebenfalls noch unbesiegten Kanadier gehen unterdessen als Favorit in ihr Duell mit der Schweiz. In der Gruppenphase behielten die "Ahornblätter" gegen das auf Augenhöhe mitspielende eidgenössische Team mit 3:2 die Oberhand.

Der Rekordweltmeister steht zum neunten Mal in Folge im Halbfinale, während die Schweizer um Leader Roman Josi zuletzt vor sechs Jahren so weit gekommen sind. Damals gelang Josi und Co. der Coup gegen Kanada mit einem 3:2-Sieg, am Ende gab es Silber für die "Eisgenossen". Im direkten WM-Duell haben die Nordamerikaner mit zehn Siegen bei fünf Niederlagen und einem Remis die Nase vorne. (APA, red, 24.5.2024)