Der Pokal für die Meisterschaft im Anflug auf Brügge. Unten: Pitch Invasion.
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Club Brügge hat sich zum 19. Mal den belgischen Meistertitel gesichert. Aber wie. Vor der Punktehalbierung war die Club Brugge Koninklijke Voetbalvereniging noch 19 Zähler hinter Union Saint-Gilloise gelegen. In der Meisterschaftsrunde gelang mit Interimstrainer Nicky Hayen der Turnaround. Mit einem 0:0 gegen das vom Österreicher Miron Muslic trainierte Cercle Brügge wurde am Sonntag der Titel fixiert. Mit einem Punkt Vorsprung auf Union mit Ersatzgoalie Heinz Lindner. Es war eine Zitterpartie.

In den letzten Spielminuten stand 27.700 Zusehern im Jan-Breydel-Stadion der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Cercle hatte das Tor getroffen, der VAR schritt zur Tat: Abseits oder nicht? Minutenlang wird die Situation von Schiedsrichter Jonathan Lardot überprüft. Dann die Entscheidung: Abseits! Brüssel in Ekstase! Die Nachspielzeit wurde – Cercle hatte sich mit dem Remis europäisch qualifiziert – mit der bewährten Gijón-Taktik über die Runden gebracht. Blau-schwarzer Platzsturm!

Der FC Midtjylland hat die Trophäe. Es ist der fünfte Titel für die Dänen.
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Jede Menge Drama auch in der dänischen Superliga. Ja, es war angerichtet für Bröndby IF. Das Team von Österreichs Nationalgoalie Patrick Pentz ging als Tabellenführer in die letzte Runde. In der 17. Minute das 1:0! Ein Riesenschritt Richtung Meisterschaft vor heimischem Publikum – am Ende stand eine 2:3-(1:1)-Niederlage gegen den Fünften Aarhus.

Der FC Midtjylland kam im Saisonfinale zu Hause gegen den Sechsten Silkeborg ebenfalls nicht über ein 3:3 (0:2) hinaus, hatte aber am Ende einen Punkt mehr auf dem Konto. Über die fünfte Meisterschaft der Rot-Schwarzen jubelte ein anderer österreichischer Goalie. Der 31-jährige Niederösterreicher Martin Fraisl saß am Sonntag nur auf der Ersatzbank, hat aber mit fünf Einsätzen im Grunddurchgang und zwei Spielen in der Finalrunde seinen Anteil am Titel.

Galatasaray ist die Nummer eins in der Türkei.
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Galatasaray Istanbul hat in der 38. und letzten Meisterschaftsrunde der Trendyol Süper Lig mit einem 3:1 bei Konyaspor die 100-Punkte-Marke geknackt. Und das war auch notwendig. Der Tabellenzweite, Stadtrivale Fenerbahce, feierte zeitgleich im Heimspiel gegen Absteiger Istanbulspor ein 6:0-Torfestival und hätte ein verlierendes Galatasaray zum Saisonabschluss noch von der Spitze verdrängen können.

Wichtigster Mann im Kader des erfolgreichen Titelverteidigers war in dieser Saison Mauro Icardi. Der einstige argentinische Teamspieler krönte sich mit 25 Treffern zum Torschützenkönig. Auch in der Partie gegen Konyaspor brachte der 31-Jährige Galatasaray mit den Treffern zum 1:0 (29.) und 2:0 (51.) auf die Siegerstraße. Für den Spor Kulübü ist es die 24. Meisterschaft.

United-Spieler Jonny Evans hebt den Pokal Richtung Londoner Abendhimmel.
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Jonny Evans hat mit Manchester United alles erreicht. Er war mit den Red Devils Meister (2009, 2011, 2013), Champions-League-Sieger (2008), Klubweltmeister (2008), Ligapokalsieger (2009, 2010), und jetzt hat der 36-jährige Nordire mit seinem Herzensverein auch noch den FA-Cup gewonnen. Im Finale gegen Manchester City wurde der 104-fache Teamspieler in der 73. Minute eingewechselt.

Als der Innenverteidiger 2007 zum ersten Mal für United einlief, hieß sein Trainer noch Sir Alex Ferguson. Damals im Kader: Wayne Rooney, Carlos Tevez und Cristiano Ronaldo. Seither hat Evans 228 Spiele für den Rekordmeister absolviert. Zwischenzeitlich gab er längere Gastspiele bei Leicester City und West Brom. Sein Vertrag bei Manchester United läuft im Juni aus.

Da geht er dahin: Toni Kroos mit dem Nachwuchs.
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Toni Kroos wurde von seinen Gefühlen übermannt. Zuerst die Sprechchöre der Real-Fans, dann die Standing Ovations bei seiner Auswechslung, die Huldigungen seiner Teamkollegen und die Familie am Spielfeldrand – irgendwann war es um Kroos geschehen. "Ich war ziemlich stark, bis ich meine Kinder sah", sagte der 34-Jährige am Samstag nach seinem letzten Heimspiel für Real Madrid.

464 Pflichtspiele, 28 Tore, 98 Vorlagen – zehn Jahre prägte der Deutsche das Spiel der Königlichen. "Wir wollen Titel gewinnen, und ich bin der richtige Mann dafür", hatte Kroos bei seiner Vorstellung 2014 angekündigt – und er sollte recht behalten. 22 Titel sind es bisher im Dress der Königlichen geworden. Am 1. Juni im Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund soll Nummer 23 folgen. (Philip Bauer, 27.5.2024)