2023 wurden etwa 302 Millionen Kinder und Jugendliche online sexuell ausgebeutet.
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London – Weltweit ist jedes achte Kind Opfer von sexuellem Missbrauch im Internet. 2023 wurden etwa 302 Millionen Kinder und Jugendliche online sexuell ausgebeutet, wie das Childlight Global Child Safety Institute der Universität Edinburgh in einer am Montag veröffentlichten Studie berichtet. Dazu gehören die Anfertigung und Weiterverbreitung von Fotos und Videos mit sexuellem Inhalt, Online-Erpressung mit sexuell eindeutigen Aufnahmen und KI für gefälschte Fotos und Videos.

Der Untersuchung zufolge ist das Problem weltweit verbreitet, besonders betroffen sind die USA. Dort räumte der Studie zufolge jeder neunte Mann ein, schon einmal online Kinder sexuell missbraucht zu haben.

"Globale Pandemie"

Aufnahmen von sexuellem Kindesmissbrauch seien so weit verbreitet, dass im Durchschnitt sekündlich neue Fälle an die Behörden und Hilfsorganisationen gemeldet werden, erklärte Paul Stanfield von Childlight. Es handle sich um eine "globale Pandemie", die eine globale Reaktion erfordere.

Erst kürzlich hatte beispielsweise die britische Polizei von kriminellen Banden aus Westafrika und Südostasien berichtet, die britische Jugendliche online erpressen. Dabei geben sich die Erpresser als Teenager aus und bringen ihr Opfer dazu, intime Aufnahmen von sich zu senden. Anschließend fordern sie Geld und drohen, die Aufnahmen zu veröffentlichen. (APA, 27.5.2024)