Polizeiauto
Die Schülerin war in einer sozialpädagogischen Wohngruppe untergebracht.
APA/EVA MANHART

Wien – Eine 13-Jährige, die in Wien seit Mitte Mai als abgängig galt, wurde am Montag in Niederösterreich aufgegriffen. Die Polizei hatte eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet, nachdem das Mädchen zuletzt am 13. Mai gegen 17.10 Uhr beim Verlassen seiner Schule in Wien-Liesing gesehen worden war, berichtete die Landespolizeidirektion.

Im Beisein der Jugendlichen war auch ihr 17-jähriger Freund. Die Polizei hatte Hinweise aus dessen nahem Umfeld erhalten und daraufhin den Wohnort des Burschen nach den beiden abgesucht, sagte Sprecher Markus Dittrich. Die beiden wurden recht rasch auf der Straße entdeckt und auf eine niederösterreichische Polizeiinspektion gebracht. Bei dem Burschen handelt es sich tatsächlich um jenen 17-Jährigen, von dem das Mädchen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern erzählt hatte. Sie hatte berichtet, dass sie von ihrem Freund abgeholt werden würde, der sich dann um sie kümmern werde.

Der Jugendliche wohnt in Niederösterreich bei einem Elternteil, der von der Anwesenheit des Mädchens angeblich nichts mitbekommen haben will. Der Sachverhalt werde laut Dittrich gerade in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geklärt. Der 17-Jährige wurde noch nicht einvernommen. Auch ob ein strafrechtlicher Tatbestand gegenüber dem Jugendlichen vorliegt, wird im Zuge der Sachverhaltsklärung ermittelt.

Die Schülerin ist laut der für Kinder- und Jugendhilfe zuständigen MA 11 seit Herbst 2023 in einer sozialpädagogischen Wohngruppe untergebracht. "Sie kam dann nicht mehr in die WG zurück", sagte MA-11-Sprecherin Ingrid Pöschmann der APA. Die Einrichtung habe daraufhin sofort eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Schülerin gelte innerhalb ihrer Wohngruppe als kooperativ und unauffällig. Das Mädchen wird nun laut Polizeisprecher Dittrich nach einer Befragung in die Obhut der MA 11 zurückgebracht. (APA, 27.5.2024)