"Bis auf sehr wenige Teilbereiche haben Universitäten wie Fachhochschulen keine Probleme, StudentInnen zu gewinnen. Was das Image betrifft, sind FHs jedoch sehr wohl als Konkurrenz zu den Unis zu sehen", erklärt Erich Hauer, Universitätsassistent am Institut für Wirtschaftspädagogik. Hauer und sein Team veröffentlichten kürzlich eine Studie über das Imageempfinden von ErstinskribientInnen der TU Wien und der technischen Fachhochschulen. Über 500 Studierende beider Bildungseinrichtungen wurden befragt.
FH praxisrelevanter, Unis wissenschaftlicher
"Für uns war überraschend, dass die Studierenden beider Bildungseinrichtungen sich in sieben von 24 Faktoren einig waren", meint Hauer. Sowohl die befragten Uni-StudentInnen als auch FachhochschülerInnen schätzen die FHs als praxisrelevanter ein. Auch die individuelle Betreuung, sowie der Erwerb des Titels in kurzer Zeit werden von den Befragten als positive Aspekte der FHs angeführt. Des weiteren wird die Abstimmung des FH-Studiums auf Berufstätige gelobt. Für FH- wie Uni-StudentInnen haben die Unis im Bereich der wissenschaftlichen Forschung klar die Nase vorne. Auch die zeitliche Flexibilität sowie die Möglichkeit, die Fächer auf persönliche Interessen abzustimmen, werden als Pluspunkte der Unis angesehen.
"Elitarität durch Auslese wird Unis nicht zuteil"
Dass die FHs gegenüber den Universitäten den Imagevorteil in bestimmten Teilbereichen deutlich ausbauen können, glaubt Hauer: "FHs werben aggressiver. Sie streichen ihre Modernität, Praxisrelevanz und die besseren Betreuungsverhältnisse klar hervor". Hinzu käme, dass die Politik zwei Institutionen, die dasselbe Ziel hätten, nämlich AkademikerInnen auszubilden, mit unterschiedlichen Rechten ausgestattet hat. "Dank Aufnahmeverfahren können Fachhochschulen sagen: 'Wir nehmen nur die Besten'. Diese Elitarität wird den Unis nicht zu teil. Inskribieren kann jeder, der die Matura hat. Eine Auslese beeinflusst jedoch ebenfalls das Image der Bildungseinrichtungen im positiven Sinn", analysiert Hauer.