Bregenz - Der ÖGB Vorarlberg will seine Mobbing-Beratung
wegen der großen Nachfrage und der Vielfalt an auftretenden
Konflikten am Arbeitsplatz ausbauen. Neben dem Service für
Mobbing-Opfer sollen nun auch Präventionsarbeit in den Unternehmen
und Seminare für Führungskräfte und Arbeitnehmer angeboten werden,
informierten ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer und
Mobbing-Berater Gerhard Pusnik am Freitag.
Führungskräfte sensibilisieren
Das Thema Mobbing sei nach wie vor brisant, so Auer. Die
Entwicklung der vergangenen Jahre zeige, dass die Zahl der Beratungen
gleichbleibend hoch sei. Es gelte, auch Führungskräfte für das Thema
zu sensibilisieren und aktiv an der Lösung von Konflikten am
Arbeitsplatz zu beteiligen, betonte Auer. Ziel sei die Stärkung der
Eigenkompetenz von MitarbeiterInnen und Vorgesetzten im Umgang mit dem
Problem.
Konflikte ernst nehmen
"Wir wollen erreichen, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Konflikten lösungsorientiert begegnen und so Mobbing schon im Keim
ersticken", so Mobbing-Berater Pusnik. In schwierigen Fällen könne
das neue Mediationsangebot in Anspruch genommen werden. "Dafür muss
aber auch die Bereitschaft der Unternehmer vorhanden sein, Konflikte
ernst zu nehmen", erklärte Pusnik. Die ÖGB-Beratung könne letztlich
nur ein Anfang sein.
Mehrheit der Hilfesuchenden Frauen
Im Jahr 2006 nahmen laut ÖGB-Angaben 120 Personen das
Betreuungsangebot in Anspruch. Zwei Drittel der Betroffenen waren
Frauen, drei Viertel der Hilfesuchenden waren zwischen 40 und 55
Jahre alt. Der Großteil arbeitete im öffentlichen Dienst, im
Sozialbereich oder im Handel. "Die Bereitschaft für Gespräche und
Konfliktlösungsstrategien sind im öffentlichen Bereich durchwegs
gegeben, während in der Privatwirtschaft der Hang zur schnellen
'Lösung' der Dienstverhältnisse ausgeprägter ist", erklärte Pusnik
die Überrepräsentation im öffentlichen Dienst. (APA)