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US-Admiral Mark Buzby, Kommandant von Guantánamo Bay, grämt es, dass seine ehrenvolle Aufgabe weltweit in Misskredit gerät.

Foto: AP/Brennan Linsley
Prag - Der Kommandant von Guantánamo Bay, US-Admiral Mark Buzby, hat das Gefangenenlager gegen Kritik in Schutz genommen und als notwendiges Instrument im Kampf gegen den Terror bezeichnet. "Ja, es gab einige Vorfälle", sagte Buzby der tschechischen Zeitung "Mlada fronta Dnes" (Sonntagausgabe). Von systematischen Misshandlungen könne jedoch keine Rede sein. Guantánamo Bay sei "kein Straflager und kein Gulag", sagte Buzby: "Es ist wirklich frustrierend zu lesen, was uns weltweit Menschen alles vorwerfen, und gleichzeitig zu wissen, dass unsere Mission ehrenvoll ist."

Der Admiral, der das Lager seit Mitte Mai 2007 leitet, sagte, es gebe trotz teilweise bereits fünfjähriger Haft keinen Grund, einige Gefangene freizulassen: "Wir haben viele von ihnen schlicht noch nicht zu allen Dingen befragt. (...) Sie können uns helfen, in das Denken jener einzudringen, mit denen wir kämpfen." Von der Schuld der rund 400 Häftlinge sei er überzeugt, unterstrich Buzby: "Manchmal sehen sie wirklich unschuldig aus, (...) aber alle beteiligten sich irgendwie am Krieg."

Internationale Menschenrechtsverbände und unter anderem die EU hatten wiederholt Kritik an dem Lager, das sich auf der US-Basis an der Ostspitze Kubas befindet, geübt, weil dort Verdächtige aus dem Afghanistan-Feldzug der USA teilweise seit Jahren ohne rechtliche Grundlage und ohne dass ihnen ein ordentlicher Prozess gemacht wurde, festgehalten werden. (APA/dpa)