Nach dem Beschluss dürfen APA-Mitglieder unter anderem auch nicht dabei sein, wenn Gefangene durch Isolationshaft und Schlafentzug zum Sprechen gebracht werden sollen. Dieser Beschluss ging vielen APA-Mitgliedern nicht weit genug: "Ich hätte gern gesehen, wenn Psychologen künftig nur noch behandeln und nicht bei Verhören dabei sind", sagte beispielsweise die Psychologin Laurie Wagner der Nachrichtenagentur AFP.
USA
US-Psychologen wollen nicht mehr bei Folter dabei sein
Verband aber gegen Anwesenheitsverbot in Militärgefängnissen
San Francisco - Mitglieder der US-Psychologenvereinigung
American Psychological Association (APA) dürfen künftig nicht mehr
bei bestimmten Verhörmethoden in US-Militärgefängnissen dabei sein.
Das Führungsgremium der Berufsorganisation beschloss am Sonntag
(Ortszeit) nahezu einstimmig, dass Mitglieder des Verbandes
beispielsweise nicht mehr bei Scheinhinrichtungen dabei sein dürfen.
Zu einem von einigen Psychologen geforderten totalen
Anwesenheitsverbot in Militärgefängnissen konnte sich das Gremium
nicht durchringen.
Gegner eines totalen Anwesenheitsverbots in Militärgefängnissen
argumentierten damit, dass oft die Psychologen als eine Art
"Sicherheitsoffizier" die letzte Rettung für die Inhaftierten seien.
"Ich komme gerade von Kuba", sagte beispielsweise
APA-Führungsmitglied Larry James. "Wenn wir die Psychologen aus
Guantanamo abziehen, dann werden unschuldige Menschen sterben." (APA)