New York - Angesichts der anhaltenden Gewalt in Somalia wollen sich die Vereinten Nationen stärker in dem Land am Horn von Afrika engagieren. Der Weltsicherheitsrat beauftragte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Montag einstimmig, alle Möglichkeiten zur Unterstützung der dort stationierten Friedensmission der Afrikanischen Union (AMISOM) auszuloten.

Zugleich bat das höchste UN-Gremium darum, die Planung für eine eigene Blauhelm-Mission voranzutreiben. "Es ist wichtig, dass die UN ihre Unterstützung nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten zeigt", sagte der amtierende Ratspräsident Basile Ikouebe (Kongo) in New York.

Somalia wird seit Jahren von Gewalt erschüttert. Derzeit bemüht sich die schwache Übergangsregierung, mit Unterstützung von äthiopischen Truppen die seit 16 Jahren andauernde Anarchie im Land zu beenden. Die Präsenz der Äthiopier hat jedoch zu neuen Gewalttaten geführt. Erst in der vergangenen Woche kamen bei Gefechten mit islamistischen Extremisten in der Hauptstadt Mogadischu mindestens 30 Menschen ums Leben. Eine vier Wochen dauernde Versöhnungskonferenz hat kein Ergebnis gebracht.

Appell zu rascher Waffenruhe

Der Sicherheitsrat appellierte in seiner von Großbritannien eingebrachten Resolution an alle Beteiligten, schnellstmöglich eine Waffenruhe zu vereinbaren und eine "road map" für einen nachhaltigen Friedensprozess zu vereinbaren. Zugleich gab er grünes Licht für eine Verlängerung des AU-Mandats um ein halbes Jahr.

Die hauptsächlich von Uganda gestellten Friedenstruppen sind nach Ansicht des südafrikanischen UN-Botschafters Dumisani Kumalo zu schwach, um die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Zudem erfülle die Afrikanische Union Aufgaben, die eigentlich die Vereinten Nationen übernehmen müssten, sagte er. "Wenn Dein Haus brennt, kommt der Nachbar zum löschen, aber der Nachbar ist nicht die Feuerwehr." (APA/dpa)