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Wien – Keine Probleme sieht Wiener-Städtische-Chef Günter Geyer im Zuge der Finanzmarktkrise für die Versicherung. Das gesamte Volumen an besicherten Wertpapieren belaufe sich auf 40 Mio. Euro, die stillen Reserven auf über eine Mrd. Euro. Auch Lebensversicherungen seien von den jüngsten Kursstürzen kaum betroffen, weil der Aktienanteil niedrig sei. Bei riskanteren fondsgebundenen Lebensversicherungen komme die Städtische den Kunden entgegen und biete ihnen an, das Geld aus auslaufenden Versicherungen liegen zu lassen – ohne extra eine Vertragsverlängerung abzuschließen. Die Städtische setzt weiter auf Osteuropa und die umliegenden Märkte und will auch in der Türkei expandieren. Nach dem Einstieg bei der Ray Sigorta A.S. prüfe man Möglichkeiten für einen Zukauf. Auch in der Ukraine schaue sich die Städtische derzeit zwei mittelgroße Gesellschaften an, sagte Geyer am Dienstag bei der Halbjahrespressekonferenz. In der Türkei sei die Städtische derzeit die Nummer zehn, Ziel sei es unter die ersten sieben am Markt zu kommen.

Für die Übernahme der rumänischen Asirom habe die Wiener Städtische die Zustimmung der österreichischen Kartellbehörde am Montag erhalten. Mit dem grünen Licht durch die rumänischen Wettbewerbshüter rechnet man in den nächsten Tagen. Nach erfolgter Zustimmung werde ein öffentliches Angebot gelegt. Die Wiener Städtische sei in Rumänien aber auch ohne Asirom die Nummer eins am Markt, sagte Geyer. Auch in Polen ist die Versicherung an einem weiteren Ausbau interessiert.

In Österreich ist die Städtische laut eigenen Angaben die Nummer eins am Versicherungsmarkt – mit einem Marktanteil von 22,9 Prozent im Jahr 2006. Dabei sei die mittlerweile fusionierte BA-CA Versicherung, die Nummer fünf bei Lebensversicherungen, noch nicht berücksichtigt. Im ersten Halbjahr ist die Städtische auch in Österreich stark gewachsen. Die Prämieneinnahmen sind um 5,8 Prozent auf 1,96 Mrd. Euro gestiegen. Der Periodenüberschuss ist um 46,6 Prozent auf 174,25 Mio. Euro gewachsen und hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Im Gesamtjahr will das Unternehmen das Ergebnis auf über 410 Mio. Euro steigern. (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.08.2007)