Der erste Paramount-Titel, der nur mehr für HD-DVD erscheint: Die Komödie "Blades of Glory" ("Die Eisprinzen")

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Sah es in letzter Zeit zunehmend so aus, als würden sich die Karten im Streit zwischen den DVD-Nachfolgeformaten stückchenweise zu Gunsten von Blu-Ray wenden, so kann die Konkurrenz von HD-DVD nun einen bedeutenden Etappensieg davontragen: Die beiden großen Hollywoodstudios Paramount und Dreamworks haben überraschen angekündigt, künftig keinerlei Blu-Ray-Disks mehr anbieten zu wollen und statt dessen voll und ganz auf HD-DVD setzen zu wollen.

Evaluierung

Dies sei das Ergebnis einer einjährigen Evaluationsphase, heißt es in einer Stellungnahme. Wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist - immerhin haben sich Blu-Ray-Disks in den letzten Monaten zum Teil deutlich besser verkauft - lässt man vorerst unbeantwortet. Statt dessen rührt man bereits kräftig die Werbetrommel: Laut Dreamworks CEO sei HD-DVD mit de Kombination aus kostengünstigen Abspielgeräten und dem vielversprechenden Filmangebot eindeutig die bessere Wahl.

Hastig

Allerdings gibt es auch einige Anzeichen dafür, dass die Entscheidung recht kurzfristig gefallen sein könnte. So soll nun die Komödie "Blades of Glory" ("Die Eisprinzen"), die am 28. August in den USA erscheint, der erste Titel von Paramount sein, der nur auf HD-DVD erscheint. Dies obwohl der Film bereits offiziell für eine Blu-Ray-Veröffentlichung angekündigt wurde. Als weitere künftige Exklusivtitel verweist man auf "Shrek 3" und "Transformers". Transformiert

Gerade der letztgenannte Titel führt die ohnehin schon äußerst emotional geführte Debatte nun auf ein beinahe schon absurdes Niveau: Der Regisseur von Transformers, Michael Bay, hat in einem Forumseintrag unter dem Titel "Paramount pisses me off" angekündigt als Konsequenz aus der Entscheidung des Studios nicht mehr länger für einen zweiten Teil des Blockbusters zur Verfügung zu stehen. Die Film-Fans hätten das Recht seine Filme in den besten verfügbaren - und von ihnen selbst gewählten - Formaten zu sehen. Die Aufgabe der Zwei-Format-Strategie sieht er insofern als Fehler an.

Verblüffung

Die Ankündigung von Paramount und Dreamworks scheint die Konkurrenz kalt erwischt zu haben, in einer Aussendung der Blu Ray Disc Association zeigt man sich über diesen Schritt überrascht. Dabei streicht man vor allem die aktuell besseren Absätze als Vorzug heraus.

Fox

Den Vorteilen von Blu-Ray pflichtet mittlerweile auch Fox bei, allerdings aus anderer Sicht, dem Film/Fernsehstudio geht es vor allem um die erweiterten Kopierschutzmöglichkeiten. Um die eigene Präferenz für Blu Ray zu unterstreichen kündigte das Unternehmen umgehend 29 neue Titel an - alle exklusiv für Blu Ray. Darunter befinden sich aktuelle Filme wie "Die Hard 4.0" oder "Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer" aber auch mit "Prison Break" die erste Serie.

Spekulativ

Was Paramount und Dreamworks schlussendlich wirklich zu ihrem Schritt bewogen hat, wird wohl fürs erste unklar bleiben, was natürlich nicht davon abhält, dass in US-Medien derzeit die Spekulationen heiß laufen. So beruft sich die New York Times auf zwei Viacom-Manager - Paramount gehört mittlerweile zu Viacom - laut denen die Studios 150 Millionen US-Dollar als Entscheidungshilfe eingestrichen haben sollen. Ob die Summe bei einem Filmstudio tatsächlich ausreicht, um eine solche Entscheidung herbeizuführen, darf allerdings wiederum der eigenen Einschätzung überlassen werden. (red)