Wien - Keine Angst vor chinesischem Spielzeug, das ihre Kinder gefährden könnte, haben trotz Skandal die Konsumenten. So der Tenor in Österreichs Spielzeugläden und den Beratungsstellen der Arbeiterkammer und des Vereins für Konsumenteninformation.

"Wir haben natürlich sofort reagiert und alles aus der Stellage rausgenommen, aber die Eltern haben sich bisher noch nicht zu der ganzen Sache geäußert", sagt Regina Bannert, die ein familienbetriebenes Spielwarengeschäft im ersten Bezirk führt. Auch in den Filialen der Firma Spielwaren Heinz sei derweil alles sehr ruhig, heißt es aus der Zentrale.

Elfriede Knist wiederum ist zumindest schon einmal auf die Rückholaktion von Mattel angesprochen worden. Die Besitzerin der Spieltruhe im neunten Bezirk erzählt von einem Vater, der ihr eröffnet hat, er würde das Polly-Pocket-Produkt seiner Vierjährigen nicht an Mattel zurückschicken. Die Polly-Pocket-Spielfiguren sind aufgrund kleiner verschluckbarer Magneten zurückgerufen worden. Er halte seine Tochter für vernünftig genug, ihr Spielzeug nicht in den Mund zu nehmen. "Ich kenne das Mädchen auch", sagt Knist, "und es ist für sein Alter wirklich schon sehr reif." Abgesehen davon haben ihre Kunden sie aber noch nicht auf den Spielwaren-Skandal gesprochen.

Holzspielzeug

Von der Angst vor schädlichem Plastikspielzeug profitieren könnte Karl-Heinz Griggs Spielwurm, ein Spezialgeschäft für Holzspielzeug im siebten Bezirk. "Meine Kunden sind von Haus aus kritisch", sagt Grigg, der viele Stammkunden hat. Von der Angst zum Holzspielzeug getriebene Kunden hat er noch keine gehabt. "Natürlich kommen immer wieder Neukunden, aber die kommen nicht aufgrund eines Skandals." (Andrea Katschthaler, DER STANDARD - Printausgabe, 22. August 2007)