Wien - Kaum gegründet, konnte das Bundeskriminalamt (BK) im April 2002 seinen ersten großen Ermittlungserfolg verbuchen: Im Rahmen der groß angelegten "Operation Landslide" forschten die Fahnder 275 mutmaßliche Kinderpornobesitzer in Österreich aus. Der entscheidende Hinweis war von den US-Behörden gekommen, die Zugriffe auf einschlägige Internetseiten zurückverfolgt hatten. Der bisher größte Schlag gegen Kinderpornografie gilt als Musterbeispiel für gelungene internationale Zusammenarbeit.

Büro 2.1 kümmert sich um internationale Beziehungen. Die jüngste, ein Daten-Abkommen mit Europol anlässlich der EURO 2008, wurde am Dienstag unterzeichnet.

Zielfahndung

Spektakuläre Erfolge fährt auch immer wieder das Büro 5.3 ein, in dem die "Zielfahnder" sitzen. Die vier Beamten heften sich weltweit auf die Fersen von Verdächtigen. Vor einem Monat wurde als 50. Fall der Investment-Banker Michael B. gefasst, der auf der Most-Wanted-Liste des FBI gestanden hatte. 25 Festnahmen der Zielfahnder erfolgten in Österreich, 19 im restlichen Europa, drei in den USA und drei weitere in Südamerika.

Nach der Tsunami-Katastrophe in Asien im Dezember 2004 organisierte das BK einen 12-monatigen Einsatz zur Suche und Identifizierung von Opfern. Das DVI-Team (Desaster Victim Identification), bestehend aus Kriminalisten, Gerichtsmedizinern und Zahnärzten, identifizierte 86 tote Österreicher.

Bei vielen Kriminalfällen hat das BK mit Sonderkommissionen die Ermittlungen gebündelt. Darunter befanden sich unter anderem die Soko Bawag und die Soko Natascha Kampusch. (simo, DER STANDARD - Printausgabe, 22. August 2007)